Was das PJ an sich angeht: Ich kann die positiven Erfahrungen nicht teilen.
Meine Erfahrung war, dass man als PJler immer noch der kleine "Student" ist und auch so behandelt wird, und nicht wie ich es in meinen anderen Tertialen erfahren habe, der Kollege.
Eigenständige Arbeit wird nicht ermöglicht und ist auch nicht erwünscht, feste Aufgaben gibt es nicht, die Assistenzärzte sind meist selbst so beschäftigt/überfordert, dass sie keine Möglichkeit/Lust haben, einen zu integrieren oder Teaching zu machen; die OÄ trifft man selten an.
Generell ist es nicht geplant, dass man wirklich in die Arbeit intregriert wird. Das kann man gut finden, wenn man keine Lust auf Innere hat und gerne früh heimgeht oder erst gar nicht kommt. Beides wird nie auffallen, egal wie oft man das macht.
Ich selbst hatte mit der PJ-Koordinatorin dieses Thema angesprochen und sie meinte, dass PJler eben nur zuschauen sollten und keine eigenen Aufgaben übernehmen. Da sowohl PJler als auch die Assistenten täglich-wöchentlich wild durch alle Abteilungen rotieren, ist es sehr schwer Kontinuität aufzubauen, als PJ der selbst Patienten haben will, hat man da eben Pech.
Die praktische Erfahrung, v.a. in Hinsicht auf selbstständiges Arbeiten, hat, zumindest in meiner Zeit, leider nicht stattgefunden. Dass ich mehrmals versucht habe, das einzufordern, wurde meist nur mit einem müden Lächlen abgetan. Manche Assistenten geben sich wirklich Mühe einen praktisch einzubinden, aber selbst für die Erfahrenen war das während meines Tertials durch die eigene Arbeitslast oft nicht möglich.
Die theoretische Ausbildung durch die zahlreichen Fortbildungen sind wirklich gut und regelmässig. Meiner Meinung nach sollte jedoch im PRAKTISCHEN Jahr der Fokus nicht auf noch mehr Seminaren sein.
Wichtig: Das Splitting mit der Uni geht nicht mehr! Uns wurde mitgeteilt, dass das zu viel organsiatorischer Aufwand ist, sodass das nicht mehr gemacht wird. 4 Monate Kardiologie in der die praktische Ausbildung zu kurz kommt sollte man sich meiner Meinung nach gut überlegen.