Ich habe ein halbes Tertial in Wilhelmshaven in der Chirurgie absolviert und kann dies wirklich weiterempfehlen fürs PJ. Im Gegensatz zu einigen großen Häusern hat man hier die Möglichkeit sein PJ nach seinen Interessen auszurichten. Alle haben sich stets bemüht die Wünsche der PJler umzusetzen, das war wirklich großartig.
Einteilung:
Ich war zu Beginn direkt in der Notaufnahme, durfte dort Wunden versorgen, Patienten untersuchen, Platzwunden betäuben und nähen, Verbände anlegen etc. Im Anschluss bin ich eine Woche auf die operative Intensivstation rotiert. Die Zeit dort war spannend, man lernt dort sehr viel über Intensivmedizin, die Ärzte nehmen sich Zeit einem zwischendurch viel zu zeigen und zu erklären.
Die letzten Wochen habe ich auf der THG verbracht und dort auf der Station unterstützt. Neben Blutabnahmen und Braunülen legen, habe ich bei der Patientenaufnahme geholfen.
Das chirurgische Team in WHV ist super, ich habe mich wirklich wohlgefühlt.
Highlight des Tertials waren ein paar NEF-Dienste. Das ist in vielen Häusern als PJler in der Chirurgie gar nicht möglich, doch auch hier haben sich alle bemüht uns dies zu ermöglichen.
Unterricht:
Es gibt für PJler jede Menge Unterrichtsangebote. Jeden Mittwoch findet PJ Unterricht beim Chef der Gastro statt, jeden Donnerstag bei den Chirurgen (morgens) und mittags beim Chef der Geriatrie und der Krankenhausapotheke. Studenten werden zum Tumorboard eingeladen, wir hatten die Möglichkeit die Krankenhausapotheke und das Labor zu besichtigen. In meinem Tertial wurde ein Nahtkurs angeboten, bei dem in kleinen Gruppen von Profis (u.a. der Chefin der Chirurgie selbst) das Nähen und Knoten beigebracht wurde.
Jede zweite Woche hatte man einen Studientag.
Essen/Unterkunft:
PJler erhalten Mittagessen (frei) und eine Unterkunft.
Insgesamt ist ein Tertial in WHV wirklich zu empfehlen. Man hat als PJler das Glück, dass man sein PJ ziemlich individuell gestalten kann. Die Vertrauensdozentin hat sich viel Mühe gegeben unsere Wünsche zu erfüllen und sich regelmäßig nach unserem PJ erkundigt.
Chirurgie-Liebhaber werden hier auf jeden Fall auf ihre Kosten kommen, es besteht die Möglichkeit viel Zeit im OP zu verbringen, wenn man das möchte.
Auch für Studenten, die nicht gerne in den OP gehen, gibt es viel zu lernen und zu sehen. Ich habe zu Beginn kommuniziert, dass ich nicht gerne in den OP möchte und das wurde berücksichtigt. Man wird auf keinen Fall zum Hakenhalten gezwungen und darf sich ziemlich frei für andere Tätigkeiten einteilen lassen.