PJ-Tertial Innere in Spital Herisau (1/2020 bis 3/2020)

Station(en)
3. OG, Notfall
Einsatzbereiche
Station, Notaufnahme
Heimatuni
Duesseldorf
Kommentar
Arbeitsalltag:
Der Arbeitstag beginnt um 7:30 Uhr mit dem Röntgenrapport. Danach geht das gesamte Team zusammen Kaffee trinken und jeder startet in den Tag. Jeder internistische Unterassistent ist sowohl auf Station, als auch in der Notaufnahme eingeteilt. Auf der Station darf man recht schnell Patienten selbst betreuen, dazu gehören die Aufnahme, Visiten, Verlaufeinträge schreiben, Untersuchungen anordnen, Diagnoselisten pflegen, mit Hausärzten telefonieren, Entlassberichte schreiben und natürlich die engmaschige Besprechung mit den Oberärzten. Darüber hinaus müssen die internistischen Unterassistenten alle EKGs des Hauses befunden, was einen in EKGs deutlich fitter macht. Ansonsten haben wir noch andere anfallende Aufgaben auf Station erledigt, z.B. Schellong-Tests, MMS, aBGAs, Telefonate usw.. Die Blutentnahmen und das Legen von Zugängen wird komplett durch die Pflege übernommen.
Auf der Notaufnahme darf man ebenfalls selbstständig Patienten betreuen und mit den Oberärzten besprechen. Die Notaufnahme ist interdisziplinär, sodass man nicht nur mit den internistischen, sondern auch mit den chirurgischen Oberärzten Patienten bespricht und ab und zu auch nähen darf.
Insgesamt wird man als Unterassistent sehr ernst genommen und der Arbeitsalltag ähnelt schon sehr dem der Assistenzärzte.

Team:
Das Team in dem kleinen Spital ist überaus familiär und liebenswert. Die Hierarchien sind sehr flach und wir wurden ab dem ersten Tag super integriert und ernst genommen. Alle versuchen immer gemeinsam zu Mittag zu essen und man trifft sich auch nach Feierabend mal außerhalb des Spitals. Da man während der Ausbildung in der Schweiz an einem A und einem B-Spital gearbeitet haben muss, ist der Wechsel unter den Assistenten recht hoch, aber jeder wird geduldig eingearbeitet und schnell ins Team integriert.

Fortbildungen:
Es finden regulär 4x wöchentlich Fortbildungen statt, die sehr lehrreich sind und nicht ausfallen.

Wohnheim:
Das Wohnheim befindet sich direkt neben dem Spital und ist zwar schon ein bisschen älter aber völlig in Ordnung. Als Unterassistent bekommt man ein Zimmer zu vergünstigtem Preis (180 CHF). Jede Zimmer hat ein Waschbecken und einen Kühlschrank, Duschen und WCs befinden sich auf dem Gang (2 Duschen und 2 WCs pro 6 Leute). Die Küche teilt man sich mit dem ganzen Stockwerk (ca. 10 Leute) und jeder hat in der Küche ein separates abschließbares Fach. Auf unserer Etage hat das alles prima geklappt und die Küche wurde nach Benutzung sauber hinterlassen. Die Ausstattung der Küche ist mitunter etwas unvollständig, es empfiehlt sich ein eigenes Set Geschirr, Gewürze, ein scharfes Messer und ggf. sogar einen Topf und eine Pfanne mitzubringen, da die Beschichtung der Töpfe und Pfannen dort völlig hinüber ist. Zu jeder Etage gehört im Wohnheim ein Aufenthaltsraum, den wir oft zum abendlichen Kochen, Spielen und Entspannen genutzt haben. Es wohnen dort Mitarbeiter sämtlicher Abteilungen des Krankenhauses, sodass man sich besser kennenlernen und schöne Abende dort zusammen verbringen kann!

Freizeit:
Meist hatten wir gegen 17 Uhr Feierabend, sodass es leider schon dunkel war und wir ausser Kochen und ein bisschen Sport nicht mehr viel gemacht haben. Herisau selbst ist ein kleiner Ort (ca. 15000 Einwohner), in dem nicht viel los ist. In ca. 20 Minuten (10 Minuten laufen + 10 Minuten Bahn) ist man aber schon in St. Gallen, wo man vieles Unternehmen kann und auch das Nachtleben etwas zu bieten hat. An den Wochenenden haben wir meist die Umgebung erkundet, sind z.B. nach Zürich gefahren oder Skilaufen gegangen. Die beiden nächsten Skigebiete sind Pizol und Flumserberg, beide ca. 1h mit dem Auto entfernt.

Picket-Dienste:
Alle Wochenenden und die Wochentage ab regulärem Dienstende müssen mit Picket-Diensten abgedeckt werden. Diese werden von den Unterassistenten und ggf. auch von den Assistenzärzten besetzt. Ich hatte während meines 8-wöchigen Aufenthaltes an zwei Wochenenden und 1-2 Tagen unter der Woche Dienst. Insgesamt bin ich jedoch nur ein mal gerufen worden. Für ein Wochenende mit Dienst bekommt man einen Tag Freizeitausgleich. Man ist während der Dienste auf Rufbereitschaft und muss binnen 30 Minuten im Krankenhaus sein. Der Picket-Dienst dient der Unterstützung auf der Notaufnahme, wenn dort viel los ist. Ich war leider erst am Ende meines Aufenthaltes auf der Notaufnahme eingeteilt, sodass ich am Anfang in den Picket-Diensten etwas überfordert war, da man gerufen wird wenn viel los ist und gerade dann auch wenig Zeit für die Einarbeitung bleibt. Sobald man regulär auf die Notaufnahme rotiert hat sich dieses Problem jedoch erledigt.

Fazit:
Ich kann die innere Medizin im Spital Herisau absolut uneingeschränkt weiterempfehlen, ich habe mich sehr wohl gefühlt, viel gelernt und habe die Angst vor dem Berufseinstieg weitestgehend verloren! Ab nach Herisau! :)
Bewerbung
fast 2 Jahre im Voraus
Unterricht
4x / Woche
Inhalte
Fallbesprechung
Sonst. Fortbildung
Patientenvorstellung
Bildgebung
Tätigkeiten
Untersuchungen anmelden
Briefe schreiben
Patienten untersuchen
Patienten aufnehmen
Botengänge (Nichtärztl.)
EKGs
Eigene Patienten betreuen
Notaufnahme
Röntgenbesprechung
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
17:00 bis 18:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Unterkunft gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
ca. 1250

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
2
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.07