PJ-Tertial Strahlentherapie in Universitaetsklinik Homburg (11/2019 bis 3/2020)

Station(en)
RA-01,
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Diagnostik, Station
Heimatuni
Saarbruecken
Kommentar
Am Anfang des Tertials erhält man als PJler ein Gespräch mit dem zuständigen Pj-Beauftragten, wo der Ablauf des Tertials und alle anfallenden Fragen und Wünsche geklärt werden. Am Ende des Tertials findet ein Gespräch mit dem Klinik-Chef statt, wo die PJler über Ihre Erfahrungen berichten können und es Feedback gibt.

Es gibt von vorn hinein ein festes Rotationsschema ( 2 Wochen Station, 6 Wochen Neuvorstellung/Ambulanz, 6 Wochen Bestrahlungsplanung/Geräte und 2 Wochen im Wahlbereich), sodass man die Möglichkeit hat, alle Bereiche zu sehen. Während des Durchlaufs wird man ständig von einem Arzt betreut, kann immer nachfragen und man erhält immer ein offenes Ohr.

Unabhängig vom Rotationsort darf man immer auf Tumorkonferenzen ( HNO/Derma, Hämato/Onko, Ortho, Gastro, Thorax, Gyn, Uro, Pädiatrie,...) und brachytherapeutischen Eingriffen dabei sein und mithelfen. Z.t. finden Letztere auch im OP statt ( HNO/Gyn) , wo man dazukommen kann.

Station: Hier arbeitet man mit den zuständigen Assistenzärzten zusammen. Morgens geht man bei der Visite mit und kann z.B. auch Patienten dem Oberarzt vorstellen. Diese dauert etwa 1-1,5h. Mittwochs ist Chefvisite, Freitags Oberarztvisite. Danach kann man Blutentnahmen (erledigt die Pflege größtenteils) mithelfen und auch i.v. Zugänge legen. Unter Aufsicht kann man auch Ports anstechen, Chemos verabreichen und EKs vorbereiten (incl. Bed-Side Test) und verabreichen. Man kann sich an der organisatorischen Stationsarbeit beteiligen (Medikamentenverordnungen erstellen, Konsile & Diagnostik anmelden,...). Weiterhin darf man neue Patienten aufnehmen ( Anamnese , klinische Untersuchung, Dokumentation). Um 12:30Uhr geht man zur klinikinternen Mittagsbesprechung. Nachmittags kommt dann der Oberarzt auf Station und bespricht mit uns dann die Patienten. Ein kurzes Teaching zu pharmakologisch-internistischen Themen kommt dabei desöfteren mal vor ;). Das Ärzteteam ist sehr nett und immer aufmerksam. Man kann immer Fragen stellen und bekommt immer eine passende und informative Antwort! Man wird als PJler in den Arbeitsablauf integriert und wertgeschätzt!

Ambulanz: Hier kommen ca 3-4 Patienten täglich zur Neuvorstellung . Man schaut sich die Akten und Diese radiologischen Bilder der Patienten zusammen mit dem Assistenzarzt an und interpretiert das Ganze. Im Anschluss wird zusammen mit dem Oberarzt ein Therapiekonzept erstellt. Dann führt man zusammen mit dem Assistenzarzt das Erstgespräch durch (Anamnese, Klärung der wichtigsten Befunde und der aktuellen therapeutischen Empfehlung im interdisziplinären Kontext, Aufklärung der Patienten hinsichtlich der Strahlentherapie, Erläuterung des therapeutischen Vorgehens), was pro Patient zwischen 30 und 60 Min dauern kann.
Abschließend kommt der Oberarzt dazu und beendet das Gespräch. Zusammen mit dem Oberarzt durfte ich auch ein Paar Mal das komplette Erstgespräch unter Aufsicht selbtst durchführen. Um 12:30 stellt man dann diese Patienten in der klinikinternen Mittagsbesprechung vor. Nach dem Mittagessen informiert man sich mit dem Assistenzarzt über die Patienten des kommenden Tages und schaut sich (wenn bereits vorhanden) z.B. CT-Befunde und Briefe dieser Patienten an.

Planung und Geräte: Der vielseitigste und zugleich auch praktisch interessanteste Teil der Strahlentherapie meiner Meinung nach... Hier gilt "learning by doing".
Man wird zuerst von einem Assistenten und z.T. auch Oberarzt nach dem Motto "See one , teach one , do one" eingearbeitet in die Bestrahlungsplanung (Umgang mit der Planungssoftware, Konturierung von Risikoorganen bei verschiedenen Krebserkrankungen, Vorgehensweise bei ZNS-Befunden, CT/MRT/PET-CT-Fusionen). Dann kann man sich zusammen mit den Assistenten an die anstehenden Patientenfälle des Tages machen und alles konturieren was man für sinnvoll erachtet. Man hat immer einen direkten Ansprechpartner um Fragen zu stellen und um Sachen gezeigt zu bekommen. Im Anschluss Feedback und Teaching durch Assistenz- und Oberärzte mit Lerneffekt. Gerade zum Trainieren der (CT-)Anatomie und der Bildgebungsinterpretation ist dies eine hervorragende Übung. Daneben ist hilft man bei der Lagerung der Patienten am Planungs-CT mit und kann auch hier Zugänge legen. Weiterhin kann man jederzeit bei der Brachytherapie assistieren und mitwirken ( vor allem Afterloading bei Endometrium-/Zervic-Ca bzw. Dermatologischen Erkrankungen). Auch hier nimmt man an der Mittagsbesprechung teil und kann Bestrahlungspläne vorstellen.

Seit diesem PJ-Tertial existiert auch ein neu-entwickeltes PJ-Tutorial, welches ca 1-2x pro Woche stattfindet und von den Oberärzten und z.T. auch den Physikern geleitet wird. Jeder Referent erzählt dabei etwas zu "seinem" Spezialgebiet in unterschiedlichster Art und Weise (frei , interaktiv, PC-Präsentation, usw...) für ca. 1h.
Bspw. werden so Themen wie Stereotaxie, Strahlenbiologische Grundlagen und die strahlentherapeutisch- relevantesten und wichtigsten Tumorerkrankungen (Mamma, Prostata, HNO, Lunge, ZNS, Lymphome, etc...) abgedeckt. Alle (!) Veranstaltungen (ca. ein Dutzend Termine) fanden statt und alle Oberärzte haben sich sehr viel Mühe dabei gegeben das medizinisch und akademisch wichtigste auf den Punkt zu bringen. Sehr lobenswert!

Ich würde jedem, der sich für interdisziplinäre Onkologie mit Fokus auf solide Tumorerkrankungen , Radiologie und Palliativmedizin interessiert, raten sich mal die Strahlentherapie anzusehen. Die Klinik in Homburg ist deutschlandweit technisch und größenmäßig sehr weit oben angesiedelt. Das Team ist klein und alle Ärzte versuchen die Studenten bestmöglichst zu betreuen und in den Abreitsablauf zu integrieren. Für ein PJ-Tertial in der Strahlentherapie daher beste Vorraussetzungen.






Bewerbung
unkompliziert über Studiendekanat, siehe Fristen und Infomaterial auf UKS-Homepage. 2 Plätze pro Tertial sind verfügbar.
Man bekommt einen Dienstausweis und Arbeitskleidung gestellt. Mittagessen ist im Personalcasino oder der Studenten Mensa immer möglich.

Unterricht
2x / Woche
Inhalte
Prüfungsvorbereitung
Repetitorien
Fallbesprechung
Bildgebung
Tätigkeiten
Punktionen
Braunülen legen
Untersuchungen anmelden
Eigene Patienten betreuen
Patienten untersuchen
Patienten aufnehmen
Blut abnehmen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Frei verfügbar
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
500

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.07