Ich selbst konnte mir bis zu diesem Tertial niemals vorstellen auch nur in die Nähe der Chirurgie zu kommen, aber die kurze Zeit im Krankenhaus in Bartmannshagen hat meine Entscheidung echt ins Wanken gebracht. Zunächst als eine von 2 PJlern konnte ich gut eingearbeitet werden und bekam eine kleine Einführung in die Arbeit. Da es eine unfallchirurgische und eine allgemeinchirurgische Station gibt, teilten wir uns dementsprechend auf. Als ich dann jedoch einzige PJlerin in der Chirurgie war, fiel meine Wahl vermehrt auf die Allgemeinchirurgie (einfach aus Interesse) und diese Entscheidung bereue ich in keiner Sekunde. Ich konnte sehr sehr viel machen, hatte das Glück, dass während meiner Zeit ein neuer Assistenzarzt dort anfing, mit dem ich das große Los gezogen hatte. Wir konnten viel besprechen und ich viel lernen. Klar, die ein oder andere Blutentnahme oder Flexüle bleibt nicht aus, aber im Endeffekt konnte ich wie ein Stationsarzt agieren und mit der Pflege unter guter Kommunikation den Alltag einer chirurgischen Station bestreiten. Auch im OP durfte ich von mal zu mal mehr machen, nähen natürlich auch. Die Hüft-OPs gaben einem dann noch ein kleines Krafttraining mit auf den Weg. Was auch ein bisschen in die studentischen Aufgabenbereiche fiel, waren die PTA-Tage dienstags und donnerstags, an denen man die Aufnahme und Versorgung von pAVK-Patienten regelte.
Das Team ist grandios! Ein "neuer" Chef in der Allgemeinchirurgie, der vorher dort Oberarzt war, zwei super Oberärzte, die gut erklären und durchweg nette Assistenzärzte. Alles in allem echt ein tolles Team, auch von pflegerischer Seite! Mit den Unfallchirurgen hatte ich natürlich nicht ganz so viel stationäre Zeit verbracht, allerdings waren auch die für Fragen immer offen und auch im OP als Assistenz habe ich mich immer wohl gefühlt und konnte das ein oder andere mitnehmen.
Vorher wollte ich immer Innere machen, jetzt überlege ich wirklich in MV Allgemeinmedizin zu machen, um nochmal so eine chirurgische Ausbildung bzw. Weiterbildung zu erhalten. Die einzige Kleinigkeit, die bei so einem kleinen Haus nun mal nicht vermeidbar ist, ist die fehlende Lehre für Studenten in Form von Seminaren o.ä., aber bei einer PJlerin in der Chirurgie ist das nun mal so und man kann sich dies durch Eigenarbeit und ein bisschen Fleiß durchaus selbst erarbeiten.
Wenn man wirklich eine steile Karriere in der Chirurgie anstrebt, dann würde ich mich vielleicht größer orientieren und an ein Haus mit der gesamten chirurgischen Bandbreite gehen, aber für mich war es perfekt und ich kann es wirklich jedem empfehlen!!!
Bewerbung
Bewerbung über das PJ-Portal über die Uni-Rostock