Da die Uni Saarland meine Heimatuni ist, "kannte" man einige der Assistenzärzte schon von Wahlfächern, Blockunterricht und Praktika (Neuro-Praktikum etc.). Bereits hier war mir die Neurologie schon positiv aufgefallen, da hier sehr viel Wert auf eine gute Lehre gelegt wird.
Insgesamt war die Betreuung während des PJ sehr gut. Man hat sich als vollwertiges Mitglied des Kollegiums gefühlt. Unter den Ärzten herrscht generell eine wirklich gute Arbeitsatmosphäre, und selbst als PJler wurde man gut in das Team integriert. Die Mehrheit der Assistenzärzte und auch Oberärzte sind sehr motiviert, dass man etwas lern und mitnimmt.
Stationsalltag auf Normalstation, Notaufnahme: Auf Station und in der Notaufnahme bekommt man eigene (1-max. 4 in meinem Fall) Patienten zugeteilt, die man dann unter Aufsicht (und Rücksprache mit dem verantwortlichen Assistenzarzt) betreut. Diese darf man dann auch in der Visite vorstellen. Man ist auch für Arztbriefe zuständig und sorgt für die Anmeldung der entsprechenden Untersuchungen. Generell durfte ich auch die meisten Lumbalpunktionen selbst durchführen. Auf Station ist man natürlich morgens für die Blutentnahmen verantwortlich/Legen von PVKs. Aber ich denke das gehört auch dazu, und dadurch, dass sich die Ärzte ja auch zwischendurch für Fragen Zeit nehmen, habe ich das immer gerne gemacht. Bei Problemen konnte man auch immer auf die Ärzte zugehen und um Hilfe bitten.
Stroke-Unit: Auf der Stroke Unit ist die ärztliche Tätigkeit auf viel Organisations-Kram beschränkt. Man untersucht die Patienten morgens und im Laufe des Tages erhebt man nur noch den NIHSS. Als PJler gab es dadurch nicht so viel zu tun, zumal in meinem Fall die verantworlichen Assistenzärzte auch noch recht neu auf Station waren. Aufgrunddessen kann ich zum Stationsalltag nicht allzu viel erzählen.
Intensivstation: Auf der Intensivstation gibt es sehr interessante Fälle, als PJler kann man selbstverständlich nicht so viel tun. Ich durfre ein paar mal einen arteriellen Zugang legen (bzw. in meinem Fall probieren;). Ansonsten hatten mir die verantwortlichen Ärzte stets viel erklärt.
Fortbildungen/PJ-Unterricht: Der PJ-Unterricht findet alle 2 Wochen statt. Die Ärzte waren auch in den meisten Fällen richtig gut vorbereitet, sogar mit Power-Point-Präsentationen. Hier wurden die wichtigsten Krankheitsbilder besprochen. Allgemein gibt es ansonsten 1x die Woche Akut-Fortibldung sowie zusätzlich noch eine Allgemeine-Fortbildung (1x/Woche). Hierzu waren wir PJler auch immer eingeladen.
Sehr positiv war auch, dass der Chef uns den Eintritt und Fahrtkosten zur ANIM erstattet hat. Dort hat er uns PJler sogar zum essen eingeladen.;)
Arbeit mit der Pflege: Das Pflegepersonal in der hiesigen Neurologie ist wirklich top! Natürlich gibt es zwischendruch mal ein paar schwarze Schafe (auch unter den Ärzten) , mit denen man nicht so zurecht kommt, aber das ist hier wirklich die absolute Seltenheit!. Bei Fragen oder Problemen konnte man immer die Schwestern fragen.
Weitere Anmerkungen:
Die Arbeitszeiten sind allgemein von 8 Uhr bis ca. 16 Uhr. Auf Intensivstation, Stroke und Notaufnahme gibt es Schichtdienst, hier kann man aber auch ab 8 Uhr kommen. Generell wenn man mal früher gehen muss, gab es keine Probleme.
Fazit: Wenn ihr Neuro machen wollt, kann ich euch das UKS nur empfehlen. Nette Arbeitsatmosphäre, man wird integriert, darf selbstständig arbeiten und lernt wirklich viel. Am Ende wird auch eine Staatsexamen-Simulations Prüfung angeboten.
Allgemein muss man natürlich auch als PJler ein bisschen Engagement zeigen, dann bekommt man wirklich viel zurück.