Rotation alle 4 Wochen (ZNA, Gastro, Kardio, Geri, Intensiv), flexibles Tauschen unter den PJlern möglich. PJ-Unterricht findet regelmäßig statt, hinterhertelefonieren, um die Verantwortlichen daran zu erinnern war ab und zu der Fall. Teilnahme ist keine Pflicht. 1x in der Woche findet ein EKG-Kurs statt, der sehr empfehlenswert ist.
ZNA: Eigenständiges Arbeiten erwünscht, Aufnahme, Therapie nach Absprache mit anschließender Fallbesprechung. Der Lerneffekt ist hier am höchsten. Dafür wenig Freizeit und Schichtaufteilung in früh und spät mit ungünstigen Zeiten, wenn man zu zweit ist. PJ-Beauftragter ist hier OA.
Trotz Lernbenefit leidet die Lehre am Personalmangel und PJler werden unter gegebenen Umständen überfordert. Das Personal ist sowohl von ärztlicher als auch von pflegerischer Seite ausgesprochen freundlich und höflich. Es existiert hier noch der Gedanke, dass PJler zum Lernen da sind.
Intensiv: Sehr netter und kompetenter OA von der Anästhesie, der gerne erklärt und mit einem recherchiert, wenn Zeit dazu ist. Von studentischer Seite wenig zu tun. Viel Herumsitzen und Zeit vertreiben. Kleinere Eingriffe wie arteriellen Zugang oder ZVK legen dürfen Studenten unter gegebenen Umständen unter Aufsicht durchführen. Von ärztlicher Seite sehr freundlich und zuvorkommend, stets bemüht, die Studenten nicht länger als nötig festzuhalten. Von pflegerischer Seite durchmischt.
Gastro: Typischer Ablauf bestehend aus Blutabnahmen, Zugang legen, bei der Visite mitlaufen. Wenig Lernbenefit, dafür früher Feierabend und damit viel Freizeit. Patienten betreuen und durchsprechen ist zeitlich schwierig, da der PJ-Unterricht und die Mittagspause dazwischenliegen. Lässt sich gut verschmerzen, wenn man früher gehen kann. Von ärztlicher und pflegerischer Seite stets freundlicher und hilfsbereiter Umgang. Die Chefarztvisite ist eine kleine Zeitreise in die Zeit vor der Gleichberechtigung und fachlich nicht von Bedeutung, da hauptsächlich Hände auf der Privatstation geschüttelt werden.
Das Innere-Tertial in Rissen ist empfehlenswert, wenn man ein ambivalentes Verhältnis zum Praktischen Jahr hat. Man möchte etwas lernen vs Früh nach Hause gehen, Beschäftigung haben vs Überforderung, die Zeit vor dem Berufsleben genießen vs sich auf die künftige ärztliche Tätigkeit vorbereiten. Man kann sich gewisse Freiheiten erlauben und am Ende sollte man für seine Lehre einstehen, wenn es einem wichtig ist. Man bekommt definitiv den langsamen Zusammenbruch des Systems, bestehend aus Sparpolitik, schlechter Versorgung und Rückgratlosigkeit nah am Geschehen mit.
Immerhin bekommen wir 400 Euro und das günstigste Mittagsmenü.