Ich kann das PJ in Wolfenbüttel jedem nur empfehlen! Die Ausbildung und Betreuung durch die Ärzte war hervorragend und die Atmosphäre im Haus war äußerst familiär und kollegial.
Die ersten 6-7 Wochen verbringt man in der Regel auf Station. Ich war auf einer gemischt internistischen Station (KAR/GAS). Dort hatte man auch die Möglichkeit eigenständig Patienten zu betreuen. Dazu kamen Aufgaben wie PVKs legen, Briefe schreiben, Aufklärungen, arterielle BGAs abnehmen oder LZ-EKGs auswerten. An Röntgenbesprechungen und Tumorkonferenzen konnte man regelmäßig teilnehmen und ggf. auch eigene Patienten vorstellen.
Die restliche Zeit konnte man (in Absprache mit dem Chef und den anderen PJlern) relativ frei wählen. Für mich ging es zunächst für einen Monat in die Notaufnahme (ZA). Schön war hier, dass man sehr eigenständig arbeiten konnte (Patienten aufnehmen und untersuchen, sonographieren, weitere Diagnostik und Therapie planen und einleiten in Absprache mit dem Arzt). Im Anschluss war ich noch auf der Intensivstation und konnte zB AVKs legen und Kardioversionen durchführen.
Meine letzten 2 Wochen habe ich in der Funktion verbracht. Hier kann man sowohl die Kardio als auch Gastro kennenlernen. Ich habe viel Zeit in der Kardio verbracht, was u.a. auch an den super netten und motivierten Oberärzten lag. Dort konnte man Echos machen, bei TEEs oder Schrittmacher-OPs zusehen und im Katheterlabor assistieren.
Zusätzlich hatte ich die Möglichkeit beim NEF mitzufahren und eine "Fremdrotation" zu machen. Ich habe mich für eine Woche in der Anästhesie entschieden. Auch das Team der Anästhesie war super nett und engagiert. Ich konnte in dieser Zeit zB beatmen und intubieren lernen, ZVKs legen oder Leitungsblöcke durchführen.
Der Unterricht der Inneren fand regelmäßig statt: Montags Kardio-Seminar bei Prof. Hausmann (Chef der Kardio), donnerstags Sono-Kurs bei Prof. Rifai (Chef der Gastro) und freitags EKG-Kurs bei Herrn Brandl. Alle Kurse der Inneren waren extrem lehrreich und haben sich wirklich gelohnt!
Zusätzlich gab es fachübergreifende Seminare (zB Medizinrecht oder Patho) und Seminare aus den anderen Abteilungen (Unfallchirurgie, Allgemeinchirurgie, Anästhesie), die zwar sehr unregelmäßig stattgefunden haben, aber auch sehr lehrreich waren!
Auch die Organisation war von Anfang an sehr gut. Man bekommt EDV-Zugang, Transponder, persönliches Telefon und Wäsche gestellt.
Essen war regelmäßig möglich und kostenfrei (aber leider wenig vegetarische Auswahl).
Insgesamt war es ein sehr schönes und lehrreiches Tertial!