Ich hatte zwei Rotationen 2 Monate Gastroenterologie/Infektiologie und 2 Monate Kardiologie
Auf beiden Stationen gab es eine Phlebotomistin, so dass die Blutentnahmen meist schon erledigt waren und nur noch wenige für uns PJler übrig blieben. Man erhält einen Orbis-Zugang, wobei man damit nichts außer Labor anmelden kann, es muss noch alles vom Arzt abgenickt werden. Spinde/Umkleiden sind eher Mangelware, man zieht sich meist im Arztzimmer oder der Toilette um; Kleidung wird aber gestellt! Das Essen wird bis 4,10€ auch gestellt, wobei man sagen muss, dass die Cafeteria nicht ganz das Nullplusultra war ;-)
Die Fortbildungen waren qualitativ recht gemischt; häufig war es ein Wiederholen bekannter Themen aus der Klinik. Es waren nicht nur Innere Medizin Fortbildungen, sondern querbeet durch alle Fächer. Insgesamt bin ich mit meinem Lernerfolg auf Station recht zufrieden!
Gastro:
Hier hatten wir das Glück, dass wir einen sehr motivierten Facharzt hatten, der uns wirklich wahnsinnig viel und gut erklärt hat. Dafür sind wir auch gerne länger geblieben, teils bis 17.30, da wir zwei PJler mit ihm zusammen eine Station mit >18 Betten geschmissen haben.
Wir durften die Patienten aufnehmen, mussten natürlich Flexülen legen und Blut abnehmen, bekamen aber auch viel erklärt. Arztbriefe haben wir meist nur angelegt, fertig geschrieben wurden sie meist vom Arzt. Leider ist er jetzt in einer anderen Klinik tätig.
Der Zusammenhalt auf ärztlicher Seite war sehr gut, es wurde jeden Mittag gemeinsam zu Mittag gegessen und in der Weihnachtszeit auch gemeinsam auf den Weihnachtsmarkt
Kardio:
Hier herrschte ein anderer Wind/Tempo. Die Stationen wurden selbst von meist noch recht "frischen" Assistenzärzt*innen geschmissen und das Tempo/der Patientendurchsatz war sehr hoch. Die Betreuung war sehr unterschiedlich. Von manchen wurde man wirklich nur als Lakai für dumme Aufgaben gesehen, doch es gab auch einige Motivierte, die sich die Zeit für Lehre genommen haben. Ich bin dann so vorgegangen, dass ich recht deutlich gemacht habe, gerne Aufgaben zu übernehmen, im Gegenzug aber auch gerne Lehre erhalten würde. Hat dann schließlich auch gut geklappt. Die Betreuung durch die Oberärzte war auch sehr unterschiedlich - manche haben sich sehr viel Zeit genommen, andere sind nur schnell wieder rausgelaufen. Hier durfte ich auch Pleurapunktionen machen :)
Hier habe ich mehr Arztbriefe geschrieben (mit Textbausteinen), aber auch selten den Verlauf geschrieben, da man häufig zu wenig mitbekommt, wie es mit dem Patienten weiter geht, als das man komplett im Bilde wäre und den gesamten Arztbrief schreiben könnte.
Das ärztliche Personal war meist auch sehr nett, wenn möglich wurde gemeinsam essen gegangen. Ich konnte meist auch früher gehen als in der Gastro - meist war ich so gegen 16.30 raus, teils früher/später.