Ich kann ein Tertial im Borro, wie es liebevoll genannt wird, nur jedem ans Herz legen!
Stationsalltag: Ich habe noch nie so ein nettes und herzliches Team wie dort erlebt. Der Zusammenhalt unter den Assistenzärzten ist toll, auch die Verbindung zu den Oberärtzen und den zwei Chefs ist sehr freundlich. Zu Beginn ist man einem Arzt zugeteilt, der sozusagen der Mentor ist und an den man sich, vor allem am Anfang, immer wenden kann. Alle wollen einem ganz viel Beibringen, man kann jederzeit Fragen stellen und auch selbstständig arbeiten (wurde aber nie allein gelassen). Man hatte die Wahl, auf den zahlreichen internistischen Stationen zu sein, in der Notaufnahme auch selbst Patienten zu betreuen, in die Intensivstation hineinzuschnuppern ebenso wie in die Funktionsabteilung. Man konnte auch jederzeit in andere Fächer des Hauses, wie Chirurgie o.ä. reinschnuppern bei Interesse. Der Kontakt zur Pflege war für mich persönlich auch sehr gut, viele Ärzte haben auch zum Pflegepersonal ein Freundschafsverhältnis. Da es so ein kleines Krankenhaus ist, grüßt jeder jeden und man hat auch das Gefühl, es kennen sich alle, das reicht bis zum Personal in der Essensausgabe.
Drumherum: Einmal die Woche war PJ-Unterricht beim Chef. Das war super, es wurden immer Fälle anhand von Patienten besprochen. Jeder musste selber seinen Kopf anstrengen. Es gab immer Infomaterial dazu und öfter sind wir auch direkt zu Patienten ans Bett gegangen oder haben Echos geübt o.ä. Manchmal gab es auch PJ-Unterricht in Chirurgie und Anästhesie. Man bekommt dreimal täglich kostenloses Essen und es wird auch streng darauf geachtet, dass alle diese Mahlzeiten eingenommen werden ;). Ebenso bekommt man Gehalt und eine kostenlose Unterkunft, entweder im direkt angrenzenden Wohnheim oder in angemieteten Wohnungen in der nahen Umgebung zur Klinik. Ich durfte beides kennenlernen und es ist super um schöne Monate dort zu verbringen! Seit ein paar Monaten muss man glaube ich für einen Parkplatz im Parkhaus 15€ als Student bezahlen.
Leer ist eine bezaubernde kleine Stadt am Wasser, auch nah zum Meer. Sie hat genug zu bieten, um sich die Zeit zu vertreiben und man ist schnell in Emden, Oldenburg, Hamburg, und den Niederlanden. Da es eine kleine Klinik ist, kannten wir PJler uns alle sehr schnell und haben regelmäßig Ausflüge und Spieleabende, Kochen, etc. zusammen gemacht. Es ist wie eine kleine Familie :) Und auch die Kollegen haben einen regelmäßig in Kneipen mitgenommen, und auch zur Weihnachtfeier der Station waren wir eingeladen. Also ich persönlich wollte gar nicht mehr weg, und kann jedem ein Tertial (egal in welcher Fachrichtung) nur wärmstens empfehlen!