Station:
- Man sollte vor 7:00 Uhr da sein, um noch Pat. ein Kreuz auf die OP-Seite machen zu können
- Um 7.15 Uhr beginnt die Visite mit dem Chef
- Im Anschluss gibt es eine Besprechung der Unfallchirugie, wo Bilder prä-/postoperativ gezeigt werden
- Dann geht man meist in den OP und ist da bis gegen 14:00-16:00 Uhr.
- Wenn man rauskommt, schicken einen die Assistenten eigentlich rasch heim. Mit der Frage "Kann ich sonst noch irgendwas tun?" kann man dann rasch gehen
- Ein Assistent hat sich ein paar Mal in den 2 Monaten die Zeit genommen und mit mir Themen wie die AO-Klassifikation, Prox. Femurfrakturen und die radiologische Beurteilung vom Thorax durchgesprochen. Das war sehr lehrreich! Ist leider nicht allzu häufig vorgekommen.
- Ansonsten durfte ich Briefe diktieren, die dann im Nebenzimmer von den Sekretärinnen geschrieben wurden
- Ab und zu mal Blut abnehmen oder ne VIGO legen
- Fazit: So wirklich viel gelernt habe ich auf der Station nicht - auch wenn die Assistenten sehr freundlich/nett waren
OP:
- Man ist die meiste Zeit dort eingeteilt
- Man ist meistens bei den OPs seiner Abteilung dabei.
- In aller Regel hält man von OP-Anfang bis Ende die Haken. Nur wenn man aktiv nachfragt, ob man mal die Drainage in die Haut einstechen , mal zuknoten , mal nen K-Draht rausziehen kann, darf man auch mal was Praktisches machen. Es gibt manche Ärzte, die einen auch ohne das man selber aktiv nachfragt zunähen lassen.
- Teaching findet in aller Regel kaum statt, während den OPs
- Wird man in die Endoprothetik abgerufen steht man bei Hüft-OPs mal 1.5h da und hält nen Fuß oder Haken ohne das man viel sieht. Lerneffekt meineserachtens gleich 0. Ich wurde ca. zu 6 solchen OPs eingeteilt oder hinzugerufen.
- Nach der OP muss man den Pat. zusammen mit dem Anästhesisten zur Schleuse fahren und dort umlagern. Liegen zwei OPs dicht aneinander, kann es dadurch sein, das man zwischen 2 OPs wenig Zeit zur Pause hat. Meist hat man aber genug Zeit um sich zu stärken
- Es gibt kostenlos Kaffee + Bretzeln + Suppe im Aufenthaltsraum
- Fazit: Man lernt nur was, wenn man es einfordert! Vorher unbedingt Nähen und die chirugischen Handknoten üben. Wenn man das schon kann, lässt ein Arzt einen sicher das auch eher mal machen. Wenn man sieht, dass die Assistenzärzte auch nicht viel mehr machen dürfen als der PJler, tröstet das vllt. einen :)
Ambulanz:
- super Zeit, leider durften wir nur ca. 2 Wochen dahin
- Man nimmt sich die Patienten und macht Anamnese + Körperliche Untersuchung und stellt dann den Pat. dem Arzt vor. Dieser meldet dann meist die erforderlichen Röntgenuntersuchungen an. Zum Teil kann man das auch selber machen oder die Pflege bitten die Online-Anforderung auszufüllen. Im Anschluss schaut man sich dann das Röntgenbild an , bespricht das mit dem Arzt und schreibt den Arztbrief fertig. Wenn der Arzt unterschrieben hat, kann man den Pat. dann selber entlassen
- Fazit: sehr tolle und lehrreiche Zeit
Anmerkung:
Seit der Chefarzt vor ca. 1 Jahr nach Berlin gewechselt ist, befindet sich die gesamte chirugische Abteilung im Umbruch. Es sind wohl auch einige Oberärzte gegangen und neue junge Oberärzte sind eingestellt. Das Klima ist nicht ganz so gut mehr. Sicher ändert sich das, sobald es einen neuen CA gibt. Vielleicht ändert sich dann auch die Qualität vom PJ wieder