PJ-Tertial Chirurgie in Klinikum Starnberg (1/2020 bis 3/2020)

Station(en)
A3, A4, endokrine Chirurgie, Notaufnahme
Einsatzbereiche
OP, Station, Notaufnahme
Heimatuni
Saarbruecken
Kommentar
Ich kann das Chirurgie-Tertial leider nicht weiterempfehlen.
Wenn man wirklich chirurgisch etwas lernen möchte, ist man hier an der falschen Adresse.
Vorweg aber soviel: fast alle, von den Assistenten bis zum Chef sind wirklich nett.
Zunächst bin ich knapp 5 Wochen auf die UCH rotiert. Auf der UCH hat es mir mit Abstand am schlechtesten gefallen. In der gesamten Zeit dort war ich nur im OrthoOP (und insgesamt bei genau 2 unfallchirurgischen OPs) mit Belegärzten und habe 2. Assistenz bei Hüften, Knie etc gemacht. Ganz selten durfte ich mal tackern oder Knoten. Da die Orthopäden in Starnberg Belegärzte sind, interessiert sie die Ausbildung der PJler auch überwiegend gar nicht. Zum PJ Unterricht oder Mittagessen (dem einzigen "Gehalt")konnte man oft nicht gehen und Fragen wurden oft leider nur sehr einsilbig beantwortet. War man doch mal nicht im OP, hat man auf Station Blut abgenommen, Viggos gelegt und ein paar Arztbriefe geschrieben.
Danach bin ich für 2 Woche in die endokrine Chirurgie rotiert. Da war es eigentlich ganz in Ordnung. Im OP war ich nur ca. 2-3 Mal und auch eher zum zuschauen und etwas assistieren. Allerdings erklärt der Chef sehr viel und man nimmt jeden Tag mit der wirklich sehr netten Assistenzärztin Patienten auf.
Dadurch kann man täglich Schilddrüsen schallen und lernt viel über die Pathophysiologie diverser SD und Nebenschilddrüsenerkrankungen.
Dann bin ich noch für knapp 5 Wochen auf die Viszeralchirurgie rotiert. In meinem Zeitraum war die Leiterin der Abteilung krank, deshalb wurde wohl etwas weniger als sonst operiert.
In der Zeit war ich nur 2 mal als Assistenz im OP. Hier konnte ich wenigstens etwas nähen und knoten und mir wurde im OP und auf Station viel erklärt. Wer Interesse an Kameraführung und chirurgischer Praxis hat, ist hier aber definitiv auch falsch.
Allerdings habe ich fast täglich mehrere Abdomen schallen können und eigenständig Befunde geschrieben, was mir sicherlich sehr viel gebracht hat. Ansonsten nimmt man hier eben auch Blut ab und legt Viggos.
Die letzten Wochen habe ich in der Notaufnahme verbracht. Dort hat es mir wirklich gut gefallen. Je nach Arzt durfte ich recht viel machen. Habe Patienten selbstständig angeschaut und untersucht, Sonos gemacht, Abszesse gespalten und Platzwunden genäht und geklebt. Hier konnte ich wirklich viel lernen.

PJ Unterricht: anfangs fand nur der internistische Unterricht statt, nachdem wir den Chirurgen, Pädiatern und Anästhesisten aber ein bisschen hinterher gerannt sind haben auch die anderen Abteilungen Unterricht eingeführt

Wohnen: ich habe direkt im Wohnheim nebenan gewohnt, ca. 15 qm mit Bad und Kochzeile für 40 Euro/Monat. Leider war es nicht sonderlich sauber und der Empfang dort ist wirklich grottig. Zudem gibt es kein WLAN.

Dienste: die einzige Möglichkeit etwas dazu zu verdienen. In der Chirurgie bekommt man 10 Euro/ Stunde am Wochenende und einen freien Tag pro Dienst. Die kann man auch gesammelt irgendwann nehmen.

Studientage gab es leider gar keine. In der Inneren bekommt man wohl am Ende 3 Wochen lernfrei geschenkt, das gibt es in der Chirurgie leider nicht.

Freizeit: im Sommer sicher super, bis zum See sind es ca. 20 min zu Fuß. Bei mir war es etwas einsam, da ich die einzige Nicht-Pendlerin war.
Ansonsten war ich ein paar mal Skifahren und Wandern in Garmisch. Bis dort fährt man ca. 1,5h mit dem Zug. Bis München Stachus sind es ca. 35 min mit der Sbahn.

Im großen und ganzen war es für wiegesagt leider nicht so überwältigend. Menschlich völlig in Ordnung, aber lerntechnisch hat es mir nur in manchen Bereichen etwas gebracht.

Bewerbung
Über die LMU, seit neustem wohl auch übers PJ Portal möglich
Unterricht
3 x / Woche
Inhalte
Fallbesprechung
Repetitorien
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Untersuchungen anmelden
Mitoperieren
Briefe schreiben
Patienten aufnehmen
Botengänge (Nichtärztl.)
Notaufnahme
Blut abnehmen
Braunülen legen
Röntgenbesprechung
Patienten untersuchen
Chirurgische Wundversorgung
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Essen frei / billiger
Mittagessen regelmässig möglich

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
3
Klinik insgesamt
3
Unterricht
2
Betreuung
5
Freizeit
3
Station / Einrichtung
3
Gesamtnote
4

Durchschnitt 3.27