PJ-Tertial Neurologie in Asklepios Klinik St. Georg (1/2020 bis 3/2020)

Station(en)
C2, Stroke Unit, ZNA
Einsatzbereiche
Notaufnahme, Diagnostik, Station
Heimatuni
Bonn
Kommentar
Ich habe mein Wahlfach in der Neurologie an der Asklepios Klinik in St. Georg absolviert und war dort insgesamt sehr zufrieden. Vor dem Tertial war ich mir noch unsicher, ob das Fach Neurologie tatsächlich das Richtige für mich ist. Jedoch kann ich nun abschließend sagen, dass meine Zeit dort hochinteressant war und ich viel gelernt habe. Ich habe mich deshalb schon nach wenigen Wochen PJ dafür entschieden, dass ich ebenfalls die Neurologie gehen werde.
Ein wesentlicher Faktor war da sicherlich das rundum sympathische Ärzteteam: Die Atmosphäre innerhalb des Teams, vor allem unter den Assistenz- und Fachärzten, ist außerordentlich harmonisch und freundschaftlich. Ich hatte bisher einige Vergleiche, da ich erst in meinem letzten Tertial in die Neurologie gegangen bin, und habe das so bisher in keiner anderen Abteilung erlebt. Mir ist das gute Verhältnis zwischen Ärzteschaft und Pflegepersonal besonders positiv aufgefallen. Man hatte außerdem das Gefühl, dass die Assistenzärzte gut von ihren Oberärzten betreut werden, und sie diese auch jederzeit anrufen können wenn es ein Problem gibt oder sie einen Rat brauchen.
Ich habe insgesamt ca. 3 Monate in der Neurologie verbracht und bin in dieser Zeit auf drei verschiedenen Stationen gewesen, die Rotation konnte ich mir dabei selbst aussuchen:
Den ersten Monat verbrachte ich auf der Normalstation mit den Langliegerpatienten. Auf dieser Station lernte man viel über den üblichen Stationsalltag (Anmeldung von Diagnostik, Visiten, Medikamentenanordnungen, poststationäre Patientenversorgung, Angehörigengespräche), was für den Einstieg sehr gut war. Das Pflegepersonal war hilfsbereit und half mir in den ersten Wochen einige Male aus, als ich mich noch auf der Station zurechtfinden musste. Die Assistenzärzte nahmen sich natürlich auch immer die Zeit alle meine Fragen zu beantworten, selbst an stressigen Tagen. Ich durfte bereits nach der ersten Woche meine eigenen Patienten übernehmen, welche dann regelmäßig mit den Assistenten besprochen wurden. Außerdem wurde ich relativ schnell an die Durchführung von Lumbalpunktionen herangeführt, sodass ich diese dann nach dem 4. Mal selbstständig unter Supervision durchführen durfte. Ich wurde auch in den nachfolgenden Wochen immer zu den Lumbalpunktionen dazu gerufen und konnte deshalb viel üben und eine gewisse Sicherheit in der Durchführung gewinnen.
Mir wurde immer freigestellt zu machen worauf ich Lust habe, was ich als sehr angenehm empfand. So konnte man immer bei den spannenden Fällen mitlaufen. Die Blutabnahmen auf der Station hielten sich in Grenzen und waren relativ schnell gemacht (2-6 pro Tag). Es wurde von mir als PJler nicht automatisch verlangt alle Blutabnahmen alleine zu erledigen, sodass man nie das Gefühl hatte nur für die lästigen Aufgaben abgestellt zu werden. Die Assistenten erledigten viele dieser Botengänge, Blutabnahmen etc. selbstständig.
Ich durfte jeden Tag bei der Visite mitlaufen und Fragen stellen, weshalb die Visite an den meisten Tagen sehr lehrreich war und man auch als PJler stets einen Überblick über alle Patienten auf der Station hatte.
Da die Assistenten schon relativ früh in der Duplexsonographie der Carotiden und der Elektrophysiologie angelernt werden und diese auch bei ihren Patienten selbstständig durchführen, konnte man viel bei der Diagnostik mitlaufen. Nach einigen Malen des Zuschauens durfte man auch selbst einmal schallen oder ENG‘s durchführen (natürlich alles unter Supervision und mit ausführlichen und lehrreichen Erklärungen). Dies war vor allem in meiner zweiten Rotation auf der Elektivstation C2a möglich. Auf der Elektivstation konnte ich regelmäßig Patienten aufnehmen und im Verlauf ihre Diagnostik anmelden, mitbegleiten oder z.T selbstständig durchführen (LP, Elektrophysiologie, Duplex). Das hat meines Erachtens letztendlich den größten Lernerfolg gebracht, da man die Patienten von Anfang bis Ende betreuen konnte und vollständig in die Diagnostik eingeweiht war. Es war außerdem gewünscht, dass man die Patienten am Nachmittag dem Oberarzt, in der Radiologiebesprechung und in der Visite vorstellte, damit man das ebenfalls üben konnte.
In meinen letzten vier Wochen bin ich im Akutteam mitgelaufen, welches sich um die Stroke Unit und die zentrale Notaufnahme kümmert. Hier wurde ich in den generellen Stationsablauf auf der Stroke Unit und das Notfallmanagement im Schockraum eingeweiht. Insgesamt war das ebenfalls eine äußerst spannende und lehrreiche Zeit. Ich konnte in der Notaufnahme und im Schockraum einige der Patienten selbstständig aufnehmen, welche dann nochmal mit dem Assistenzarzt besprochen und ggf. nachuntersucht wurden.
Man hatte das Gefühl, dass alle Ärzte daran interessiert waren einem etwas beizubringen und sie sind sogar das ein oder andere Mal länger geblieben, um mit mir noch etwas Teaching zu machen oder einen spannenden Fall durchzusprechen. Ich wurde auch aktiv dazu gerufen, wenn es irgendetwas Spannendes auf der Station oder in der Notaufnahme zu sehen gab. Man hatte den Anschein, als seien alle Ärzte, inklusive der Oberärzte, grundsätzlich mit ihrer Berufswahl und vor allem mit dem Fach der Neurologie zufrieden. Das Gefühl hatte ich leider während meiner vorherigen Tertiale in der Inneren Medizin und in der Chirurgie häufig nicht. Mir hat das PJ-Tertial deshalb richtig Spaß gemacht und mich für den baldigen Berufsstart motiviert.
Ich kann das nette Team in der Asklepios Klinik St. Georg jedem nur wärmstens weiterempfehlen!
Bewerbung
1 Jahr vorher über die Uniklinik Hamburg
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Patientenvorstellung
Bildgebung
EKG
Sonst. Fortbildung
Fallbesprechung
Tätigkeiten
Blut abnehmen
Rehas anmelden
Notaufnahme
Untersuchungen anmelden
Patienten aufnehmen
EKGs
Briefe schreiben
Eigene Patienten betreuen
Braunülen legen
Botengänge (Nichtärztl.)
Patienten untersuchen
Punktionen
Röntgenbesprechung
Dienstbeginn
Nach 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Essen frei / billiger

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
3
Unterricht
2
Betreuung
1
Freizeit
2
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.6