Ich war in Ebersberg für mein drittes Tertial und es war eindeutig mein bestes. Das Team ist nicht besonders groß (4 Ärzte, ab April 5 Ärzte + Chefarzt) und ich war der einzige PJ-ler. Ab dem ersten Tag wurde ich sehr sehr freundlich von Allen begrüßt und ins insgesamt ziemlich junge Team aufgenommen. Der Tag beginnt um 7:50 Uhr mit der Frühbesprechung und anschließend Visite (bzw. Op), ein Mal pro Woche auch Röntgenbesprechung. Zu den PJ-ler Aufgaben gehört das Nadeln legen, Blut wird aber zum größten Teil von der Pflege abgenommen.
Große Operationen gab es insgesamt nicht sehr viele, doch wenn es welche gab (Nierenteilresektionen, Zystektomien mit Neoblase Ileumconduit oder Ureterhautfistel, Radikale Prostatektomien), konnte ich meistens als zweite Assistenz mit an den Tisch. Bisher werden alle großen Ops offen gemacht, es soll aber irgendwann ein Da-Vinci kommen. Herr Dr. Liedl ist ca. alle 14 Tage im Haus und macht neben einigen der oben genannten Ops auch viele urogynäkologische Beckenbodeneingriffe (z.B. TVT-Bänder).
Bei kleineren offenen sowie bei ambulanten Operationen wie z.B. Hydrozelen, Orchidopexie, Vasektomien, Frenuloplastiken, Circumcisionen konnte ich auch oft als erste Assistenz oder bei letzteren auch mal teils selbst operieren.
Sonst finden sehr viele endourolgische Eingriffe (inklusive PNL) statt. Auch dort konnte ich sehr viel Assistieren und kleinere Eingriffe wie Zystoskopie, DJ-Einlegen, DJ-Wechsel teils selbst durchführen.
Außerhalb des Ops konnte ich entweder Briefe vorschreiben, Patienten untersuchen (v.a. Ultraschall Niere/Blase), prä-stationäre Patienten aufnehmen/untersuchen und Patienten in der Notaufnahme sehen, untersuchen, aufnehmen ggf. behandeln. Vor allem in der Notaufnahme kann man gut Katheter legen üben und selbstständig arbeiten (wenn man Hilfe braucht kommt aber auch immer gleich jemand).
Weitere Pluspunkte waren die Aufwandsentschädigung von 500€/Monat, kostenloses Mittagessen, der Abteilungsausflug zum Skifahren und vor allem die unglaublich gute Stimmung und Integration ins Team. Fragen wurden immer beantwortet und ab und zu wurde ich auch mal zu einem Thema ausgefragt.
Einziger kleiner Minuspunkt: Einen organisierten/fächerübergreifenden PJ-Unterricht gab es nicht.
Zur Wohnsituation: Es gibt eine Wohnung von der Klinik in Grafing, in der man ein Zimmer mieten kann. Ich habe in München gelebt und bin mit der Sbahn gependelt und vom Bahnhof gelaufen. Sbahn/Zug fährt alle 20 min und dauert insgesamt je nach Startpunkt in München ca. 1-1,5 Stunden, für mich hat das gut gepasst. Ticket ist für nicht-Münchner Studenten ca. 105€/Monat.
Bewerbung
Über das PJ-Portal, Kommunikation im Vorfeld über Frau Schäfer war sehr nett und unkompliziert