Habe mein Wahlfach Anästhesie hier gemacht und kann es jedem weiterempfehlen. Man ist je zwei Monate auf der ITS und im OP.
Zuerst war ich auf der ITS. Diese ist vorwiegend von Oberärzten und erfahren Fachärzten geführt und hat ca. 6-9 Patienten. Die Kollegen waren eigentlich durchgehend nett und man wurde nie vorgeführt oder ähnliches. Manchmal hätte ich mir jüngere Kollegen gewünscht, da dort natürlich die Schwelle Fragen zu stellen geringer ist und diese auch noch besser das Wissen eines Studenten einschätzen können. Die pflegerischen Kollegen waren auch größtenteils hilfsbereit und nett. Es gibt ja immer Schwestern, mit denen man besser und schlechter klar kommt. Aber wenn man sie respektiert und unterstützt, gibt es da eigentlich keine Probleme.
Die Intensivstation ist eher eine Mischung einer IMC und einer ITS, es gibt also auch viele nicht intubierte Patienten, die postoperativ zur Überwachung da sind. Die schwer kranken Patienten werden z.B. für eine ECMO o.ä. dann in größere Kliniken in der Nähe verlegt. Für den Einstieg ist es hier aber recht übersichtlich. Ich konnte viele ZVK's legen, bronchoskopieren und Arterien anlegen.
Im OP ist dann ein jüngeres Team mit vielen Assistenzärzten, mit denen ich mich super verstanden habe. Auch die Pflege ist hier sehr nett und hilfsbereit. Wenn man Interesse zeigt und sich gut anstellt, darf man schnell eigentlich alles allein machen: einleiten, intubieren, Beatmung einstellen, ausleiten, Spinale stechen war auch mal drin... Man bekommt schnell mit, bei wem man viel machen kann. ;) Man kann hier auch frei zwischen den 5 Säalen wechseln und schauen, wo es etwas zu tun gibt.
Mittagspause und auch andere Kaffepausen usw. haben bei Anästhesisten übrigens einen hohen Stellenwert und ist immer möglich! Auf der ITS durfte ich oft spätestens 15 Uhr gehen. Im OP wird eben der Saal zu Ende gemacht. Dann kann auch mal eine Stunde vor offiziellem Feierabend sein. Überstunden gibt es aber nicht.
Das Haus ist recht übersichtlich, was mir persönlich sehr gut gefällt. Alles ist sehr familiär. Durch die Arbeit auf ITS und OP kennt man auch schnell alle Ober- und Chefärzte. Oft auch besser als die jeweiligen PJ'ler.
Insgesamt sehr empfehlenswert für den Einstieg in die Anästhesie!