Ich habe Derma als Wahlfach gewählt, obwohl ich nicht unbedingt mit dem Gedanken gespielt habe, Dermatologe zu werden. Ich wollte eher mal reinschnuppern und ein kleines Fach für die Prüfung haben. Jedoch hat mich die Zeit in der Hautklinik so begeistert, dass ich mir es mittlerweile vorstellen kann, die Weiterbildung Derma zu machen. Der Start war etwas holprig, in den ersten Tagen muss man sich selbstständig um Schlüssel, EDV-Zugang, Essenskarte usw. kümmern, wobei keiner weiß, wo und wie man das am besten macht (das Sekretariat ist nicht sehr kooperativ). Meine Einarbeitung auf der Hau-1 fand durch eine ältere PJlerin statt, die darauf keinen Bock hatte, das hat mir den Start etwas erschwert. Auf der Hau-1 sind v.a. Tumorpatienten und es ist ein großer Durchlauf, deshalb ist dort besonders viel zu tun. Die Hau-2 ist die konservative Station und dort fand ich es besonders schön. Beide Stationen muss man durchlaufen. Zusätzlich kann man noch in den OP, die Ambulanz, die Allergologie, die Klinische Forschungseinheit und die Histologie.
Nach der Morgenbesprechung pünktlich 8:00 war Visite (da muss man dokumentieren), dann sind Patienten aufzunehmen. Das können die PJler selbstständig machen, am Ende kommt immer nochmal ein Arzt dazu. Hier lernt man schnell die Untersuchungen und kann sich selbstständig schon Diagnostik und Therapie überlegen. Mittags gehen alle zusammen essen. Nachmittag werden Briefe geschrieben. Zusätzlich ist man für Flexülen zuständig, Kryotherapie, Probenentnahmen, Kürretage, EKGs, Unterstützung der Pflege beim Blutabnehmen, Infusionen anhängen, Katheter legen. Auf der Hau-1 ist nachmittags nochmal eine OP-Visite, die verzögert leider das nach Hause gehen oft. Auf der Hau-2 ist mittags eine Besprechung der neuen Patienten mit der Oberärztin, man kann seine aufgenommen Patienten selbst vorstellen und bespricht gemeinsam das weitere Vorgehen - sehr lehrreich! In der Ambulanz kann man ebenfalls selbstständig Patienten betreuen, d.h. Anamnese, Untersuchung und Therapieüberlegungen, dann kommt immer ein Arzt dazu, den man den Patienten vorstellt und der ggf. die Therpievorschläge nochmal korrigiert. Im OP darf man die Lokalanästhesie machen und auch mitoperieren. Zweimal die Woche gibt es noch eine Mittagsbesprechung in der auch Vorträge gehalten werden, man selbst sollte 2 Vorträge zu interessanten Patienten machen. Alles in allem sind die Ärzte und auch die meisten Schwestern sehr nett, die Arbeit der PJler wird wirklich gewertschätzt und man ist gut in die Truppe integriert. Aller 2 Wochen gibt es noch eine interaktive PJ-Fortbildung, bei der man sich auch Themen wünschen kann.
Das Mittagessen ist übrigens kostenlos, zumindest sponsert die Uni die zwei günstigsten Menüs, ansonsten gibt es keine Vergütung. Es gibt auch keine allgemeine fächerübergreifende PJ-Fortbildung. Studientage gibts auch nicht.
Auch wenn die Uniklinik Leipzig sich nicht besonders um Pjler bemüht, die Hautklinik macht es wieder wett, ich würde dieses Tertial uneingeschränkt weiterempfehlen.
Bewerbung
Bewerbung über das Online-Verfahren der Uni Leipzig