PJ-Tertial Chirurgie in Krankenhaus St. Joseph-Stift (7/2019 bis 9/2019)

Station(en)
Alterstraumazentrum (ATZ/Station 03/04)
Einsatzbereiche
Station, Notaufnahme, OP
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Eine ganz große Enttäuschung...
... tatsächlich hatte ich mich vom PJ-Ranking leiten lassen, was die Wahl eines geeigneten Krankenhauses für mein Chirurgie-Tertial betraf und bin aufgrund sehr guter Bewertungen auf das St. Joseph Stift gestoßen.
Letztendlich muss ich aber sagen, dass ich in diesen drei Monaten nichts anderes außer Blut abnehmen, Braunülen legen, Verbände wechseln und Haken halten gemacht habe. An Lehre ist in dieser Abteilung (mit wenigen, wenigen Ausnahmen - der Chef war stets bemüht, mindestens einmal wöchentlich Studentenunterricht am Patientenbett stattfinden zu lassen) wirklich keiner interessiert und man muss enormes Glück haben, zumindest einmal ein Dankeschön nach 30 Blutentnahmen zu bekommen. Gerade im Alterstraumazentrum (ATZ/Station 03/04) war das Zwischenmenschlich stark fragwürdig (ausgenommen vom Pflegepersonal, das wirklich sehr freundlich und hilfsbereit war), wenn man für jeden noch so idiotischen Botengang (,,Kannst du mal schauen, ob der Patient im Zimmer ist, ich müsste gleich noch mit ihm sprechen?‘‘) herhalten darf, aber die Ärzte noch nicht einmal nach drei Monaten die Namen der PJler wissen.
Wie es im Bauchzentrum und auf Privatstation (Chefvisite um 7.00 und 14.00 Uhr, verständlich wenn man darauf keine Lust hat unter den oben beschriebenen Rahmenbedingungen) aussieht, kann ich leider nicht beurteilen.
Vielleicht war es zu meiner Zeit auch einfach nur eine menschlich fragwürdige ärztliche Kombination im Alterstraumazentrum eingesetzt, dennoch kann ich, ohne zu übertreiben, behaupten in den drei Monaten nichts gelernt zu haben.
Im OP angeschnauzt zu werden (,,Spitze betonen!!!‘‘) scheint leider zu einem klassischen Chirurgie-Tertial dazuzugehören, obwohl ich gerne vom Gegenteil überzeugt worden wäre.
Ausgenommen von der katastrophalen Situation war die zentrale Notaufnahme, sowohl Assistenzärzte als auch der dortige Oberarzt ließen einen eine Menge selbst machen und waren stets um Lehre und Wertschätzung (was meines Erachtens selbstverständlich sein sollte...) bemüht.
Weiterer angenehmer Aspekt war das PJ-Gehalt (natürlich nichts, wovon man leben könnte, aber natürlich besser als umsonst Blut abzunehmen und angeschnauzt zu werden) sowie die gastronomische Versorgung (Frühstück und Mittagessen umsonst und das bei einer tollen Auswahl!)

Fazit: Wenn ihr chirurgisch interessiert seid, sucht euch besser ein anderes Krankenhaus, in dem ihr mehr lernt und falls ihr nicht chirurgisch angetan seid, sucht euch ebenfalls ein anderes Krankenhaus, um wenigstens für die (um hier einen Oberarzt zu zitieren:) ,,klassische PJler-Arbeit‘‘ (Blut entnahmen/Zugänge legen und Verbandswechsel) etwas Dank und Anerkennung zu bekommen.
Bewerbung
über Uni Göttingen über PJ-Portal
Unterricht
2x / Woche
Inhalte
Bildgebung
Fallbesprechung
Tätigkeiten
Braunülen legen
Briefe schreiben
Notaufnahme
Botengänge (Nichtärztl.)
Blut abnehmen
Gipsanlage
Röntgenbesprechung
Mitoperieren
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei / billiger
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
400

Noten

Team/Station
5
Kontakt zur Pflege
3
Ansehen des PJlers
6
Klinik insgesamt
5
Unterricht
3
Betreuung
6
Freizeit
4
Station / Einrichtung
6
Gesamtnote
5

Durchschnitt 4.87