Pro:
- man rotiert zwischen chirurgischen Disziplinen: 1 Monat viszeral, 1 Monat Ortho/Trauma, 1 Monat Notaufnahme, 1 Monat Wahl"fach" (plastische, uro, Kinderchirurgie, Thorax)
- wenn man sich am Notfall etwas engagiert darf man super viel machen: praktisch jegliche Wundversorgungen, Abszesse spalten, uvm.
- seit 1.1.2020 sind ALLE Mitarbeiter am KSW miteinander per "Du". Das macht das Arbeitsklima durchaus noch lockerer.
- man kann viel, muss aber nicht.
- mit Dienstplanwünschen sind uns die Zuständigen meist sehr kulant entgegengekommen.
- Das Wohnheim ist 3 min per pedes vom KH
- Wer daran interessiert ist, ein richtig breites Spektrum am Tisch mal selbst gesehen zu haben ist hier sicherlich richtig. Ich stand neben all den großen und kleinen Stnadardeingriffen auch bei interdisziplinären OPs wie z.B. MKG und Plastische mit am Tisch.
- Man hat äquivalent zur PJ Dauer Anspruch auf Urlaubstage, welche am Ende nicht im Zeugnis aufscheinen. Allgemein hat man, rein rechtlich, mehr rechte. Man ist über den Arbeitgeber beruflich und privat Unfallversichert und hat auch Anspruch auf Krankenstand.
- Man ist nahe an der deutschen Grenze, wenn man aus dem Süden kommt und mal heim will.
- der Wald zum Laufen (inklusive Fitness trail run) ist am Hügel hinter der Klinik.
Kontra:
- kein Unterricht
- zum Teil geringe Vorlaufzeit was die Dienstpläne betrifft
- viele Tätigkeiten macht in der Schweiz ausschließlich das Pflegepersonal oder sie werden ausschließlich konsiliarisch gelöst. Beim Zugänge legen ist das vl noch angenehm. Allerdings hält dort kein Chirurg mal selbst einen Sono Kopf in der Hand. Ergo man auch nicht als PJler (in der Schweiz heißt man Unterassistent (UA) oder Unterhund (UHU), kein Witz).
- Für schweizer Verhältnisse ist das PJ-Gehalt eher gering.
Um 07:00 (sekundengenau) beginnt der Morgenrapport aller chirurgischer Disziplinen. (CAVE: die Sitzordnung ist umgekehrt, je weniger Streifen auf der Schulter desto weiter VORNE sitzt man. PJler also in der 1. Reihe). Danach sind die Rapporte der einzelnen Disziplinen intern. Dann gehts in den OP, Sprechstunden, Station.
Man hat Phasen in denen sehr viel zu tun ist und man lange bleiben muss sowie Phasen des Gegenteils. Am Notfall hat man häufig 7 Tage am Stück Dienst und dann 4-5 Tage Kompensation. Das gilt auch für die Nachtdienste.
Unterm Strich kann ich das KSW Winti auf jeden Fall empfehlen. Am Ende ist und bleibt es aber ein PJ, den roten Teppich darf man auch dort nicht erwarten.
Bewerbung
War bei mir ein 3/4 Jahr, und das war knapp. Wie es in Zukunft nach Corona sein wird ist aber sicherlich ungewiss. Im Zweifel früh bewerben!!