PJ-Tertial Dermatologie in Charite Campus Mitte (9/2019 bis 12/2019)

Station(en)
160, 161, 162
Einsatzbereiche
Station
Heimatuni
Halle
Kommentar
Allgemeiner Ablauf: Man rotiert durch alle drei Stationen (operativ, konservativ, Tagesklinik). Theoretisch gute Sache.

Operative Station: Man ist einfach dafür da alle Patienten aufzunehmen. Bei ganz schön happigem Durchsatz auch keine dankbare Aufgabe. Leider lernt man dabei wenig, da die Assistenzärzte selbst nicht wirklich wissen, welche Auffälligkeit jetzt suspekt ist oder nicht und Oberärzte das höchstens nachmittags kurz abhandeln, aber nicht wirklich erläutern. Auch Befundung - gefühlt das Wichtigste in der Derma - wird einem nicht wirklich beigebracht, denn auch da keine oberärztliche Betreuung und die Assistenzärzte selbst können es auch nur autodidaktisch. Da macht dann jeder sein ausgedachtes Ding. Die Oberärzte sind sehr nett, aber meist im OP. Da man für die Aufnahmen gebraucht wird, kommt man da sehr selten mit. Die Oberärzte achten da auch überhaupt nicht drauf.

Konservative: Sehr sehr viel zu tun. Eigentlich war man immer länger da. Das Assistenzarzt-Team war total nett, allerdings blieb kaum Zeit für Lehre. Oberärztlich auch diese Station eher mäßig betreut. Gefühlt hat man sich die ganze Zeit um das Wohlergehen der Assistenzärzte gesorgt, da die da echt schlechte Bedingungen haben, und wollte sie nicht mit Fragen belästigen, die sie selbst auch nicht wirklich beantworten konnten. Ging alles ein wenig drunter und drüber durch die schlechte Betreeung und dementsprechend konnte man nicht so viel mitnehmen.

Tagesklinik: Entspannteste Station. Auch hier für Aufnahemn zuständig. Trotzdem ganz nett. Man hatte auch mal Zeit in die Ambulanzen zu gehen. Allerdings immer nur so 20 min, weil man für die nächste Aufnahme zurückgerufen wurde, obwohl die Assistenzärzte absolut nicht in zu viel Arbeit versunken waren. Fand ich etwas schade..

Lehre: PJ-Unterricht war releativ regelmäßig und richtig gut. Auf Station fand sie jedoch nicht statt.

Kleines Extra: Heutzutage ist das mit der Hierarchie ja so ne Sache. Ich finde es sehr wenig hilfreich, wenn eine Führungskraft seinen Angestellten absolut kein positives Feedback gibt. Assistenzärzte wurden eigentlich nur gerügt, nie viel auch nur ein Wort der Wertschätzung. Das geht halt einfach nicht. Vor allem wenn sein eigenes System schuld daran ist, dass sie schlecht ausgebildet werden und demnach nicht gut funktionieren können. Ich fand's menschlich echt richtig traurig. Ja, ich hab gelernt, wie man einen Patienten vorstellt. Aber ich hab auch gelernt, dass ich nicht mit Menschen zusammenarbeiten möchte, die keinerlei Führungspotenzial im Sinne des 21. Jahrhunderts haben. Zusätzlich fand ich die 2-Klassen-Medizin ganz schön krass. Hab ich so noch nie erlebt. Dermatologisch bringen Privatpatienten scheinbar ganz schön was.

Alles in allem habe ich viele seltene Erkrankungen gesehen, effiziente Aufnahmen erlernt und mich wenig wertgeschätzt gefühlt. An der Stelle vielleicht als Anmerkung: Ich bin mir dessen bewusst "nur" PJlerin zu sein. Damit habe ich auch kein Problem, her mit den Blutentnahmen und anderen langweiligen Tätigkeit, allerdings muss es auch die andere Seite geben. Mal nen nettes Wort oder nen Danke ist da echt nicht viel verlangt. Basiswissen zu vermitteln auch nicht.
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Patientenvorstellung
Nahtkurs
Tätigkeiten
Botengänge (Nichtärztl.)
Braunülen legen
Punktionen
Patienten aufnehmen
Patienten untersuchen
Blut abnehmen
Briefe schreiben
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Essen frei / billiger

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
4
Klinik insgesamt
3
Unterricht
2
Betreuung
3
Freizeit
3
Station / Einrichtung
3
Gesamtnote
3

Durchschnitt 2.87