Das Tertial am Links der Weser hat mir sehr viel Spaß gemacht. In der Allgemeinchirurgie herrscht eine gute Stimmung sowohl unter Assistenten als auch Oberärzten und man hat jegliche Möglichkeit von OP, ZNA, Station, Intensiv etc. alles mitzunehmen.
Als ich dort war wurde glücklicherweise gerade zu dieser Zeit das Lehrprojekt "Bremer Interprofessionelle Ausbildungsstation" (kurz BIPSTA) unter der Leitung von Frau Dr. Wienand durchgeführt, bei dem wir PJs zusammen mit PflegeschülerInnen auf einer drittel-Station komplette Eigenverantwortung für Patientenbetreuung hatten. Von Übergaben, Patientenvorstellung in der täglichen Oberarzt- sowie wöchentlichen Chefvisite, Therapieplan- und Management, Arztbrief, Reha-Anmeldung, Untersuchungen wurde unter sehr engagierter oberärztlicher Aufsicht quasi schon komplett ärztlicher Alltag durchgeführt. Dabei stand vor allem die Zusammenarbeit und Kommunikation mit der Pflege im Vordergrund. Trotzdem war nebenbei noch viel Zeit für Eigenstudium und peer-to-peer Lehre im kleineren Rahmen. Es war dabei total angenehm und spaßig durchgehend mit den anderen PJs zusammen zu arbeiten und gleichzeitig mit betreuenden OberärztInnen komplett auf Augenhöhe zu sprechen und als echte Kollegen wahrgenommen zu werden, und es konnte einigen von uns viel Angst vor dem richtigen Arztsein genommen werden.
Auf die Corona-Situation konnten wir uns im Team auch gut gemeinsam inhaltlich wie emotional vorbereiten und wurden in keinster Weise ausgenutzt oder ignoriert.
Insgesamt hatte ich hier trotz meiner Nicht-Chirurgen Karriere wahrscheinlich mit am meisten Spaß und habe extrem viel (nicht nur chirurgisches) für die Zukunft mitgenommen. Würde es definitiv weiterempfehlen am Links der Weser mindestens ein Tertial zu verbringen, sowohl als Einstieg ins PJ um den Rest besser zu meistern, als auch als Abschluss Generalprüfung bevor es in die echte Welt geht.