In der Unfallchirurgie hat es mir äußerst gut gefallen! Da ich nur ein halbes Tertial am UKM war, kann ich leider keine Auskunft zur Allgemeinchirurgie geben, i.d.R. verbringt man dort 8 Wochen und 8 Wochen in der Unfallchirurgie.
Ich hatte das Glück in der Poliklinik (Unfallchirurgische Notaufnahme) eingeteilt zu sein und würde jedem raten der zuständigen Sekretärin (Frau Kamberg) vorher zu schreiben, dass man dort gerne hin möchte.
Morgens:
- Visite (kurz)
- Röntgenbesprechung der gestrigen OPs, sowie der für den Tag geplanten OPs
- Montag morgens Frühfortbildung, Vortrag eines Arztes zu verschiedenen Themen
Alltag in der Poliklinik:
- eigenständiges Aufnehmen und Untersuchen der Patienten
- Brief schreiben
- Röntgen anmelden und auswerten
- Platzwunden nähen samt Lokalanästhesie
- alles unter Rücksprache mit einem Assistenzarzt (i.d.R. 2-4 in der Poliklinik)
- bei Schockräumen darf man observieren und kann danach zum Fall fragen stellen
OP:
- jeden Tag um 14:30 Uhr ist eine Besprechung der OPs vom Folgetag, anschließend kann man sich für eine/mehrere OPs, die einen interessieren, eintragen lassen
- es laufen derzeit jeden Tag 3 Säle von 8-16 Uhr und einer läuft dann als Not OP weiter
- zusätzlich gibt es an manchen Tagen 1-2 ambulante Säle, in denen man auch assistieren kann
- man kann sich so oft oder so selten wie man möchte für OPs eintragen, je nach dem, ob man gerne im OP assistiert oder nicht
- im OP ist man meist zweite Assistenz. Je nach Oberarzt darf man auch mal mehr als "nur" Hakenhalten und Absaugen. Zunähen, auch subkutan, darf man fast
immer, wenn man es vorher nicht kann, wird es einem beigebracht. Die meisten Oberärzte erklären viel während der OP und stellen auch Mal Fragen.
- große Vielfalt an OPs: Handchirurgie, Fußchirurgie, Knie (v.a. Kreuzbänder), Schulterchirurgie, Wirbelsäulenchirurgie, Hüft-OPs, Notfall OPs
Dienste:
- Beginn 14:30, Ende, wenn nichts mehr los ist (meist zwischen 22 und 1 Uhr), Folgetag frei
- einen muss man machen, man darf so viele machen wie man möchte
- 1:1 Betreuung durch einen Assistenzarzt, man darf alle Notfälle alleine Voruntersuchen quasi wie in der Poliklinik tagsüber
- wenn Hilfe benötigt wird, oder man die OPs spannend findet, darf man assistieren
- Dienstfrei wird leider nicht bezahlt, da die 20€ eine Aufwandsentschädigung sind für Anwesenheitstage. Mir wurde geraten nicht alle Dienste bei Medicampus einzutragen und das war kein Problem, aber ist nur eine inoffizielle Lösung.
- Man kann auch Wochenenddienste machen (dann aber ab 8 Uhr morgens bis Ende offen) und hat dann zwei beliebige freie Tage zur Verfügung, bei Freitagsdiensten hat man einen freien Tag zur Verfügung.
PJ Seminare:
- Eigentlich jede Woche zu fester Uhrzeit angesetzt. Leider fallen manche aus oder man ist zu der Zeit im OP.
- Seit Corona gibt es am gesamten UKM digitale PJ Seminare verschiedener Fachrichtungen fast jeden Tag um 15 Uhr, an denen man per Zoom App teilnehmen kann. Ich könnte mir gut vorstellen, dass das so in Zukunft fortgeführt wird. Die sind qualitativ sehr gut und so kann man viel mehr Seminare der verschiedensten Fächer mitnehmen egal wo man ist.
Sonstiges:
- das gesamte Team ist super nett! Ich habe mich total gut aufgehoben gefühlt.
- es gibt zahlreiche Sprechstunden, wenn man möchte kann man dort auch Mal mitgehen
- zu Semesterferienzeiten gibt es viele Praktikanten (Schüler, Blockpraktikanten und Famulanten), dann kann man bei etwas weniger OPs assistieren, aber als PJler hat man Vorrang. In der Poliklinik kann es dann leider auch sehr voll werden, da hier viele Praktikanten eingeteilt werden und das kann etwas nerven. Wenn möglich, würde ich zu Semesterzeiten hier PJ machen.
- Wenn man auf Station und nicht in der Poliklinik eingeteilt ist, muss man ein Paar Blutentnahmen machen und Viggos legen, kann aber auch die Aufnahmen machen. Näheres weiß ich nicht, da ich dort nicht eingeteilt war.
- Wenn man möchte, kann man während seines Chirurgie Tertials auch jeweils eine Woche in die Urologie, Neurochirurgie und Radiologie rotieren
Ausstattung:
- Umkleide mit Spind
- Kittel & Arbeitshosen, man kann grüne OP Kasakoberteile nehmen, wenn man nicht sein eigenes Oberteil anziehen möchte
- Essenskarte mit 4,50€ Freiverzehr pro Tag in der Mensa &/ im Kiosk im Chirurgiegebäude
- wenn man nicht gerade mittags im OP ist, kann man eigentlich immer in die Mensa gehen, wenn man möchte, sonst gibt es im Kiosk auch belegte Brötchen
- Karte um in den OP zu kommen
- eigener Computerzugang
- Telefon, wenn man auf Station eingeteilt ist
- 20€ pro Anwesenheitstag (leider nicht bei Dienstfrei oder Urlaubstagen)