Insgesamt fand ich das Tertial super gut!
Das Team im Augusta ist extrem nett und man fühlt sich als PJler wirklich wertgeschätzt. Der Kontakt zu fast allen Oberärzten ist sehr freundlich und diese sind auch bedacht, dass man etwas lernt. Die Organisation über das Sekretariat und eine Oberärztin von der Gastro ist eng mit den PJlern abgestimmt. Am ersten Tag gibt es eine Hausführung und wir konnten uns selbst danach aufteilen, welche Bereiche wir sehen wollten. Empfehlenswert ist es mindestens 4 Wochen pro Bereich einzuplanen. Ich hatte hier eine super Zeit und werde mich wohl auch im Augusta in der Inneren bewerben.
Station Gastroenterologie:
Sehr entspanntes Team, nette Pflege, extrem nette Oberärzte. Man macht morgens die Blutentnahmen, welche sich aber meistens in Grenzen halten und geht danach mit auf Visite. Auch für die Aufnahmen (meist 1 oder 2 pro Tag) ist man hier zuständig. Je nach Wunsch kann man eigene Patienten betreuen oder immer in die Endoskopie zum Zuschauen gehen. Dort wird auch gerne erklärt. Nachmittags kann man, wenn man möchte auf die Chefvisite auf der Privatstation mitgehen. Die Gastro ist im Augusta die Station für die Berufseinsteiger der Ärzte. Hier ist der Patientendurchlauf nicht ganz so hoch wie auf anderen Stationen, sodass ein entspanntes Miteinander meist möglich ist. Wenn nichts zu tun war konnte ich oft auch schon gegen 14 oder 15 Uhr gehen.
Station Kardiologie:
Ebenfalls sehr nettes Team. Extrem hoher Patientendurchlauf mit 5 bis 8 Neuaufnahmen pro Tag, von denen man ungefähr 1 oder 2 selbst macht. Ich habe mich meistens an einen der 2 erfahreneren Assistenten gehangen und konnte dadurch schnell eigene Patienten betreuen und habe sozusagen PJ-Unterricht für mich allein bekommen, was sehr cool war. Ich habe Schritt für Schritt gelernt selbstständig EKGs, Langzeit-EKGs und LZ-RRs auszuwerten. Auch die Oberärzte sind größtenteils sehr nett, erwarten jedoch mehr von einem als auf anderen Stationen, sodass man sich etwas vorbereiten sollte. Die Oberärzte freuen sich aber dafür auch sehr, wenn man mit in die Koros oder Schrittmacher-OPs geht und erklären einem dort sehr viel. Einmal durfte ich am Ende dann sogar selbst bei einer Koro die Punktion machen. Auch hier ist die Pflege sehr nett und man kommt immer mal zum Quatschen zusammen. 2 Nachteile auf der Kardio gibt es jedoch: 1. Extrem viele Blutentnahmen und Viggos (Der Assistent war aber meistens so nett mit der Visite auf mich zu warten). 2. Die Oberärzte erwarten, dass man bis zur Korobesprechung am Nachmittag bleibt (Feierabend dann meist zwischen 16.30 und 17 Uhr). Dadurch, dass ich eigene Patienten betreut habe und oft in der Funktion war, verging die Zeit bis dahin allerdings sowieso sehr schnell.
ZNA/IMC: Dieser Teil hat mir am besten gefallen. Der Tag beginnt mit der Visite auf der IMC, bei der immer der leitende Oberarzt der IMC dabei ist. Dieser ist eigentlich sehr cool drauf und man ist von Anfang an per Du miteinander. Es wird viel erklärt aber auch Eigeninitiative erwartet und man wird ab und an mal abgefragt von ihm. Danach geht man in die Notaufnahme. Hier kann man selbstständig Patienten aufnehmen, untersuchen, schallen, dann mit Assistent oder direkt dem Oberarzt durchsprechen und weitere Schritte einleiten. Der Tag endet meistens so zwischen 15 und 16 Uhr, je nachdem wie hoch das Patientenaufkommen ist.
Zusammenfassend:
-Dienstzeiten offiziell 8-17 Uhr
-Gehalt: 400 Euro
-keine Studientage
-PJ-Unterricht sporadisch. Muss man ein bisschen einfordern, dann wird sich drum gekümmert, dass regelmässig jemand Unterricht macht.
-Klamotten werden gestellt.
-Spind wird gestellt
-Telefon für PJler gibt es nicht
-Kein eigener EDV-Zugang (ist manchmal mühsam)
-Fehlen oder früher Gehen ist ohne Probleme mal möglich (Bei Krankheit sagen die Ärzte explizit, dass man direkt bei Ihnen und nicht im Sekretariat anrufen soll wegen der Urlaubstage)
-Pjler werden sehr geschätzt (am Ende haben wir sogar ein kleines Präsent bekommen)
-Chefs und Oberärzte größtenteils sehr nett
Bewerbung
Über die Uni Essen (Frau Bischoff). Es werden meist nur 2 oder 3 Plätze vergeben, obwohl eigentlich laut Krankenhaus mehr zur Verfügung stünden. Daher gilt: Wer zuerst kommt mahlt zuerst.