PJ-Tertial Chirurgie in Segeberger Kliniken (1/2019 bis 4/2019)

Station(en)
4
Einsatzbereiche
OP, Station, Notaufnahme
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
"Durchwachsen" beschreibt die Erfahrung am besten. Besondere Würdigung benötigt jedoch die "Führung":

ärztliches Team:
Besteht überwiegend aus motivierten KollegInnen. Wenn Lehre passiert, dann meist im Gespräch mit den Kollegen auf Station oder im Rahmen von OPs.

pflegerisches Team: Hier findet sich die ganze Brandbreite fachlicher und menschlicher Schattierungen. PJler werden aber tendenziell als "für Venenpunktionen angestellt" betrachtet.

Lehre: Siehe oben. Geplant findet keine statt. Honorige Ausnahmen bilden die meist unverbrauchteren, jungen KollegInnen, welch sich ein Herz fassen und im kurzen Gespräch Dinge erläutern.

Tagesstruktur / OPs: Frühbesprechung -> Stations-/Ambulanzarbeit (hier können sich PJler meist frei verteilen) -> Visiten -> Spätbesprechung -> meist zeitiger Feierabend.
Anrufe aus dem OP sind an der Tagesordnung, wenn nicht primär Studierende geplant oder aus Interesse dabei sind. Die Rolle des PJlers ist generell die sog. 2. Assistenz, was sich meistens gut mit "Haken und Schnauze halten" zusammenfassen lässt.
Das abgedeckte OP-Spektrum deckt die üblichen allgemein- und viszeralchirurgischen Eingriffe ab (AE, CHE, Kolon/Sigma etc.), auch bariatrische und gelegentliche Thoraxeingriffe finden statt. Unfallchirurgisch finden sich ORIFs, Endoprothetik und vereinzelt dorsale Instrumentierungen.

Führung: Aufgewühlte oder verzweifelte AssitentInnen nach Frühbesprechung oder Visite? Streichhölzer ziehen, wer die Chefvisite begleitet oder mit in den OP "darf"? Spontane Ausbrüche, welche sich mit sonnigem Gemüt abwechseln und sich an Kleinigkeiten entzünden oder gar äusserlich keinem Schema folgen, an welches man sich kollegial anpassen könnte? Leider kann man viele Chirurgenklischees auch hier beobachten. Das müsste nicht sein.

Fazit: Das Fehlen von Lehre und die Tatsache, dass PJler (vom Hakenhalten abgesehen) keine feste Rolle haben, wird den meisten eher nicht gefallen. Diese unsichtbare Flexibilität und der meist pünktliche Feierabend erlauben aber genug Beschäftigung mit einem Lehrbuch. Dieses brüllt auch niemanden spontan an.
Da sich Ausbrüche weniger häufig an PJler richten, als an das Abteilungsteam, ist die Stimmung im Mittel auszuhalten, aber keinsefalls schön. Die Abteilung lebt vom Elan der Mitarbeiter, welcher unter den Umständen aber endlich sein dürfte.
Das Gehalt und die Unterkunft sprechen generell für das AKSE und sind keine besondereheit des chirurgischen Tertials.
Bewerbung
Ausgesprochen freundlicher Kontakt, mit der Verwaltung.
Vorlauf: So früh wie möglich, da nur begrenztes Kontingent.
Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
Punktionen
Braunülen legen
Untersuchungen anmelden
Patienten aufnehmen
Blut abnehmen
Patienten untersuchen
Briefe schreiben
Notaufnahme
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Unterkunft gestellt
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
500
Gebühren in EUR
ca. 150

Noten

Team/Station
3
Kontakt zur Pflege
3
Ansehen des PJlers
4
Klinik insgesamt
2
Unterricht
6
Betreuung
4
Freizeit
2
Station / Einrichtung
3
Gesamtnote
4

Durchschnitt 3.4