Notaufnahme, Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, OP
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Von Anfang an super nette Betreuung durch die zuständige PJ-Koordinatorin Frau Rosendahl. Alles perfekt organisiert, man ist direkt aufgehoben. Unterbringung wird gestellt, entweder Einzelzimmer mit eigenem Bad im Haus Pniel mit Gemeinschaftsküche oder WG-Zimmer im Haus gegenüber in der Duburgerstraße oder 1 Straße weiter in der Dorotheenstraße. Jeweils zu Fuß zum KH zwischen 2-5 min.
1. Tag Einführung mit Hygienevorlesung und Rundgang durch die zwei Krankenhäuser. Am zweiten Tag gehts dann los auf Station.
Man absolviert das PJ in jeweils 8 Wochen am Diakonissenkrankenhaus (DIAKO) und am St. Franziskus Hospital (SFH),
Im SFH ist die Viszeral- und Thoraxchirurgie. Das Team ist unglaublich nett, von Chefarzt bis Putzfrauen sind alle super freundlich. Morgens 6.40 Uhr ist Visite, PJler kümmern sich dabei um Verbandswechsel, Drainagenziehen und Klammern entfernen. Wenn man irgendwelche Fragen hat wird einem immer geholfen und alles geduldig gezeigt von Pflege und Ärzten, oft helfen die Ärzte auch mit bei komplizierteren Sachen. Das war auf jeden Fall super lehrreich, danach weiß man tatsächlich ganz gut mit Wunden umzugehen.
Gegen 7.40 Uhr ist dann Frühbesprechung mit OP-Planung etc., danach gehts entweder in den OP oder wieder auf Station.
Auf Station gibt es einen Blutabnahmedienst, d. h. man muss max 4-5 Blutabnahmen pro Tag erledigen und die ein oder andere Flexüle. Wir waren immer relativ viele PJ-ler, d.h. die Arbeit war schnell erledigt. Ich war super gern im OP, wer nicht in den OP wollte, konnte auch gut auf Station bleiben. Da wurde es bei 5 PJlern auf Dauer manchmal ein bisschen langweilig, dafür konnte man sich dann früher verabschieden, lange frühstücken und ausgiebig Mittagessen. Mindestens einer ist immer da geblieben zur Nachmittagsbesprechung um 15.00 Uhr, das waren aber meist die die im OP waren. Spätestens 16 Uhr war man dann eigentlich immer raus, außer wenn im OP viel los war oder etwas.
Für mich war OP relativ Neuland, ich wurde aber super aufgenommen, die OTAs sind zum Großteil wirklich extremst nett. Allerdings ist hier schon ein bisschen Eigeninitiative gefordert. Es wird gern gesehen wenn man schon zum Einleiten im OP ist und beim Lagern, DK legen etc. mithilft. Ich fand das auch eine super Gelegenheit DK legen zu üben, die Patienten schlafen und die OTAs erklären einem alles in aller Ruhe.
Das SFH operiert von klein bis groß, von Abszessspaltung bis Whipple alles dabei. Ich fand die OPs super spannend, Leberteilresektionen sind super OPs zum Mitmachen, man sieht viel und die operiert oft der Chefarzt selbst. Er fragt gerne mal ein zwei Sachen und erklärt dabei auch super gern. Wenn man mal was nicht weiß, ist das kein Weltuntergang. Aber wie bei allem ist hier auch die eigene Einstellung das Entscheidende, wenn man so wirkt als hätte man keine Lust, dann machts den anderen auch weniger Spaß. Die Stimmung im OP war immer super, selbst in den stressigsten Zeiten, als der OP-Plan aus allen Nähten geplatzt ist, haben alle versucht bei Laune zu bleiben. Die Stimmung zwischen Ärzten und OTAs ist auch super, man arbeitet im Team. Die Oberärzte sind auch durch die Bank weg super nett, man duzt sich und isst zusammen Mittagessen zwischen den OPs wenn dafür Zeit ist. Bei Laparaskopien darf man manchmal auch die Kamera halten und am Ende dann zunähen, das kam aber nicht so oft vor, weil die Assistenzärzte da viel mitmachen. Wenn man aber expliziter nachfragt, darf man aber bestimmt mehr. Ansonsten ist im OP Standard Haken halten, Klammern und ab und zu mal 1. Assistenz. Je nachdem wie viel man sich zutraut oder schon kann konnte man hier mehr oder weniger machen. Thorakoskopien etc fanden auch regelmäßig statt und waren auch super spannend. Alle waren auch meistens darauf bedacht dass man etwas lernt und haben gefragt/erklärt/ Sachen ertasten lassen. Pleuradrainagen durfte man auch im OP anlegen.
Wenn man wollte konnte man auch in die Ambulanz (das SFH hat keine richtige ZNA), hier passiert viel Aufklärung vor OPs und ab und zu mal Notfälle abklären mit Ultraschall. Um 13 Uhr ist auch immer nochmal Verbandssprechstunde, da kann man nochmal beim Verbandswechsel helfen. Auch bei Spezialsprechstunden z.B. Leistenherniensprechstunde kann man dabeisein, das ist auch mal ganz interessant. Auf Station habe ich gegen Ende dann auch angefangen Briefe zu schreiben, da freuen sich die Assistenzärzte.
Zum SFH sonst: 7 oder 8 Euro Essengutschein, Essen ist wirklich gut
In der DIAKO ist dann die Unfall- und Gefäßchirurgie. Hier ist die Stimmung schonmal bisschen anders, hier hat man mehr mit den Assistenzärzten zu tun. Da wurde anscheinend viel umgewürfelt in den letzten Jahren und das Team ist noch relativ frisch so zusammen. Die Assistenzärzte sind aber alle super nett und gehen auch mal zusammen mit den PJlern was trinken. Wir waren hier auch relativ viele PJler und hatten uns deshalb Wochenweise aufgeteilt in ZNA, OP, Station und Gefäßchirurgie (2 Wochen max). Kurz zu Gefäßchirurgie: hier sind alle wirklich extrem nett, kleines Team und gute Stimmung, haltet euch an die Gefäßassistentinnen, die zeigen euch nochmal viel Wundversorgung etc. OPs hab ich da nicht so viele gesehen, sollen aber auch sehr interessant sein und man darf anscheinend mehr nähen etc.
UC: Fängt an mit Frühbesprechung um 7.40 Uhr wenn ich mich richtig erinnere, manche übermotivierte kamen schon davor aber das ist eig unnötig, davor passiert nichts spannendes.
ZNA: würde ich euch empfehlen bleibt da so lang ihr könnt, man kann z.T. selbstständig arbeiten, lernt viel mehr über Diagnostik etc. und näht des öfteren mal und die Stimmung ist gut
OP: hier arbeitet man viel alleine mit den Oberärzten oder dem Chef. Bei 2-3 lernt man auch tatsächlich was und darf mitmachen, nähen, knoten, bohren schrauben etc. Vom Handling her habe ich hier wahrscheinlich mehr gelernt als in der Allgemeinchirurgie. Bei 1-2 soll man am besten bewegungslos dastehen und gar nichts machen außer den Haken exakt in Position halten. Schaut dann einfach dass ihr euch von den OPs fernhaltet, die Assistenzärzte wollen eigentlich auch alle mehr operieren, vllt könnt ihr euch da dann absprechen. Mit frischen Fachärzten operieren macht super spaß, die sind selbst noch nicht so sicher in allem und freuen sich wenn jemand mitdenkt und richtig mithilft.
Station: Hier ist auch Blutabnehmen und Flexülen legen angesagt aber alles im Rahmen, gibt auch hier einen Blutentnahmedienst. Die Visiten hier sind auch ganz gut aber viel weniger Verbandswechsel und wenn dann assistiert man eher dem Arzt.
Chefarzt und leitender Oberarzt haben sich hier verabschiedet, deshalb wird sich wahrscheinlich einiges ändern im Lauf des Jahres.
Sonst: Essen im DIAKO ist nicht so toll, hier hat man 3.70 zum ausgeben.
Jeden Donnerstag hat man vormittags frei und ab 12.15 -15.30 Uhr PJ-Unterricht. Der fällt manchmal aus und ist je nach Dozent von der Qualität her unterschiedlich. War aber oft gut. Anwesenheitskontrolle gab es bisher nicht. Jeden zweiten Montag ist EKG-Kurs, der hätte lehrreicher sein können (Dozent hat viel nebenher erzählt über sein Leben).
Leben in Flensburg im Winter könnte spaßiger sein, aber dafür hatte ich ne richtig gute Zeit mit den PJlern dort.
Brauereitour kann ich nur empfehlen, ansonsten macht Wg-Party mehr Spaß als weggehen im Winter.