PJ-Tertial Innere in GPR Klinikum Ruesselsheim (11/2019 bis 3/2020)

Station(en)
56/ 54
Einsatzbereiche
Notaufnahme, Diagnostik, Station
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Am Anfang des ersten Tertial gab es eine komplette Einführungswoche, die ehemaligen PJ-Sprecher haben uns das Haus gezeigt, wir wurden von diversen "wichtigen Menschen" begrüßt, es gab eine IT-Einführung, eine Blutentnahme-Schulung etc.
Danach ist man je 8 (bzw. im ersten Tertial dann halt einmal 7) Wochen auf einer der kardiologischen Stationen und entweder auf der Gastro oder Onkologie.
Ich war erst auf der Kardio (56). Dort gibt es eigentlich einen Blutentnahmedienst, der war aber während unseres Tertials kaum da.
Dort waren wir gegen 7:40 Uhr da, haben dann mit dem betreuenden Stationsarzt (es sind zwei Stationsärzte und zwei PJler auf der Station, die Zuteilung muss man absprechen) besprochen, welche Patienten wir übernehmen. Wenn das neue Patienten waren, dann hat man sich am Computer mit dem Notaufnahmebogen und so informiert. Dann haben wir angefangen Blut abzunehmen. Je nachdem welcher Stationsarzt da ist bleibt das dann doch alles an einem hängen oder man teilt es sich zu viert auf, dann ist es nicht mehr viel.
Um 9 Uhr war dann Chefbesprechung, da wurden jeden Tag die neuen Patienten vorgestellt, man hat also dann auch selber kurz über seine Patienten und das geplante Prozedere berichtet und dann meist auch eine kurze Rückmeldung dazu bekommen. Danach lief dann die Visite, wo man auch die Visite bei den eigenen Patienten "selber machen" konnte. Wobei es echt wieder sehr vom Arzt abhängt, wie viel Verantwortung man übertragen bekommt. Ich bin eigentlich fast die gesamte Zeit mit einem sehr jungen Kollegen mitgelaufen, dadurch durfte/ musste ich relativ selbstständig arbeiten, ich hatte teilweise vier oder fünf eigene Patienten und habe die dann auch manchmal direkt mit dem zuständigen Oberarzt besprochen, andererseits fehlt dann manchmal die Anleitung. Andere erklären mehr und dafür macht man nicht ganz so viel selber.
Nach der Visite meldet man dan Untersuchungen an und schreibt Briefe, oder man sitzt auch mal dumm rum. Die Arbeit am Computer ging dank eigenem Account und meistens genügen Arbeitsplätzen gut. Wenn es auf Station nichts interessantes mehr gibt, dann hat auch niemand etwas dagegen, wenn man runter in die Funktion geht. Da kann man dann halt bei Echos und Kathetern zuschauen, aber selten selbst etwas tun.

Auf der Gastro (54) gab es dann gleich um 7:30 Uhr die Bauchzentrumsvisite (BAZ) gemeinsam mit den Chirurgen. Danach wurden die Patienten zwischen den drei Stationsärzten aufgeteilt. Danach kamen die Oberärzte und haben morgens schonmal in einer Art Kurvenvisite alle Patienten und das Prozedere für den Tag durchgesprochen. Danach haben wir meist Blut abgenommen während die Ärzte am Computer gearbeitet haben. Dort hatten wir auch meistens keine eigenen Patienten. Die Visite wurde auch öfter gestartet, ohne uns Bescheid zu geben. Insgesamt habe ich dort hauptsächlich von den guten Oberarztbesprechungen profitiert, mich sonst aber überflüssig gefühlt. Deshalb bin ich dann oft in die Funktion gegangen, da durfte ich dann regelmäßig Abdomen Sonos machen. Nachmittags (meist so gegen 15 Uhr) findet dann nochmal eine Oberarztbesprechung statt um zu klären, ob über den Tag noch Fragen aufgekommen sind oder neue Patienten zu besprechen.

In der Notaufnahme war ich für eine Woche, dort fühlt sich nicht unbedingt jemand für einen zuständig und man muss sich manchmal selber seine Arbeit suchen, aber auch dort durfte ich relativ selbstständig Patienten betreuen und habe die dann immer mit einem der Ärzte besprochen. Da dort halt die Anamnese und Untersuchungen gemacht werden und das weitere Prozedere festgelegt wird, finde ich, dass man da auch wirklich was lernen kann und fand es sehr schade, nur eine Woche dort zu sein.

Auf Intensiv war ich für zwei Wochen, das kann ich auch auf jeden Fall empfehlen. Man kann natürlich meist nicht viel selber machen, aber es ist interessant zu sehen und man bekommt viel erklärt. Da ich zwei Wochen dort war, konnte ich dann aber doch auch einiges machen, einen ZVK, eine Arterie legen, Pleurapunktion und gegen Ende auch mal selber Patienten aufnehmen und Therapieplan erstellen. Außerdem wird jeder Patient in jeder Schicht zumindest einmal grob körperlich untersucht, so dass man da auch nochmal viel üben kann.

Insgesamt habe ich mich durchaus sehr gut betreut gefühlt, auch wenn es eine breite Spanne zwischen Unter- und Überforderung gab. Generell waren alle total lieb und zugewandt zu uns PJlern und auch ziemlich relaxed, wenn man es drauf anlegt, kann man das PJ dort sicherlich auch sehr gemütlich angehen, aber wenn man sich ein bisschen seine Sachen sucht, dann kann man auch was lernen.
Der Unterricht war meist gut. Leider hat er nicht immer stattgefunden, bzw. ist relativ häufig verschoben worden, dadurch waren die Tage ziemlich zerrupft.
Richtig gut ist der EKG-Kurs der das ganze Jahr über vom kardiologischen Chef gehalten wird. Auch der Radiologie-Unterricht war gut. Innere und Chirurgie waren ok.
Offiziell gibt es einen halben Studientag, der in der Klinik verbracht werden soll. Inoffiziell haben wir das dann immer mit den Stationsärzten abgesprochen. Genauso bei Krankheit.

Positiv fand ich auch, dass sich fast alle konsequent eine Mittagspause genommen haben und dazu auch von Station in die Cafeteria gegangen sind. Dort kann man sich auch mit mitgebrachtem Essen hinsetzen, was viele auch machen. Das Essen dort fand ich eher nicht so ansprechend und dafür relativ teuer, aber kurz nachdem wir weg waren sollte das dann für PJler kostenlos werden.

Mit der Pflege auf Station hatten wir relativ wenig zu tun, da es auch keine gemeinsamen Visiten gibt. Oft wurde da eher über einander geschimpft. Sehr gut war allerdings der Draht zum Case Management die wirklich die Gesamtsituation des Patienten oft gut im Blick haben und damit eine richtig wertvolle Ressource sind.
Unterricht
2x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Bildgebung
EKG
Repetitorien
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Notaufnahme
Blut abnehmen
Braunülen legen
EKGs
Eigene Patienten betreuen
Röntgenbesprechung
Patienten untersuchen
Untersuchungen anmelden
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
400

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
3
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.27