Notaufnahme, Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, OP
Heimatuni
Hamburg
Kommentar
Ich hatte hier mit großem Abstand mein bestes PJ-Tertial.
Gute Organisation inkl. Begrüßungstag des UKBs und der Chef/die Abteilung der MKG wusste tatsächlich, dass ich komme (anders als in meinen vorigen Tertialen).
Arbeitstag etwa von 7-17 Uhr - mal früher, mal später (aber natürlich auch abhängig vom eigenen Engagement und Ermessen). Ein Studientag pro Woche nach Absprache - meist am Freitag. Ganz, ganz tolles Team (vlt mit Ausnahme eines Arztes, der etwas "speziell" ist/war, insbesondere im Kontakt zu Frauen) - auch inkl. Pflege, Sek etc. Man wird super freundlich und wertschätzend aufgenommen und es herrschte generell eine sehr gute Stimmung innerhalb der Abteilung. Es gab sogar häufig ein gemeinsames Mittagessen, was in anderen chirurgischen Abteilungen ja zur absoluten Ausnahme gehört. Die Assistenten dürfen verhältnismäßig viel und früh operieren und der Chef brennt für sein Fach.
Alle aus der Abteilung haben versucht, mir etwas beizubringen und sogar bei der Examensvorbereitung geholfen. Man hat die Möglichkeit sehr viel zu sehen, zu lernen und auch zu machen. Je nach Tag / OP-Plan / Besetzung ging es mit in der OP. Wenn ich dort nicht gebraucht wurde, konnte ich mir aussuchen, was ich gerne machen wollte. Man hat also wirklich die Möglichkeit, alle Bereiche kennenzulernen und wird nicht als billige Arbeitskraft zu Blutabnehmen oder Briefeschreiben abgestellt. Ich habe mich zu jeder Zeit überall willkommen gefühlt, konnte Fragen stellen und durfte viel selbst machen. Das OP-Spektrum ist breit gefächert (Tumor inkl Lappen, Trauma, Dysgnathien, etc.) und auch in der ZNA gibt es öfter Spannendes zu sehen. Teilnahme an Nachtdiensten ist möglich.
Generell war es interessant, mal eine BG-Klinik besser kennengelernt zu haben. Außerdem durfte ich eine Woche im Zentrum für Schwer-Brandverletzte verbringen, was ebenfalls sehr eindrücklich war.
BEs und Braunülen machen bis auf Einzelfälle die Pflege. Unterricht findet durch die Unfallchirurgie am Montagmorgen für 1 Std statt. Spannende Themen, jedoch kollidierte der Termin leider häufig mit unseren größeren OPs. Fortbildungen innerhalb der MKG fanden nicht statt, waren jedoch für die nahe Zukunft geplant.
Ich hatte eine ganz tolle, aber auch anstrengende Zeit in der MKG am UKB und kann es euch bei Interesse für das Fach nur wärmstens ans Herz legen.
Ein bisschen chirurgische Vorerfahrung ist allerdings sinnvoll und als nicht-Zahni muss ich auch zugeben, dass der Lernaufwand nicht ganz unerheblich ist, da das Fach - zumindest im Hamburger Curriculum - praktisch nicht vorkommt. Es lohnt sich trotzdem allemal.
