Die Zeit im UKH Linz war trotz (oder vielleicht genau wegen) der Einschränkungen durch COVID-19 sehr lehrreich. Dadurch, dass im Vergleich zum normalen Betrieb sehr wenig los war, hatten fast alle Ärzte Zeit und Lust einem Dinge zu erklären. Grundsätzlich organisieren sich die KPJ-Studenten im UKH selbst und teilen sich in eine Früh- und Spätschicht auf. Man arbeitet 4 Tage Woche 8h/Tag und hat dafür einen Tag frei.
Den Großteil meiner Zeit habe ich in der Notfallambulanz und Wundversorgung verbracht. Hier lernt man eine wirklich sorgfältige und gute chirurgische Wundversorgung und kann, wenn man sich halbwegs geschickt anstellt, auch alleine bzw. unter Supervision Wunden versorgen. Der Lerneffekt ist somit wirklich enorm und ein riesen Vorteil für alle die später ein chirurgisches Fach anstreben.
Zeigt man sich interessiert und motiviert kann man auch in der Ambulanz Patienten gemeinsam mit Turnus- oder Assistenzärzten untersuchen und dann die entsprechenden Ambulanzbriefe diktieren.
Ab und zu (ca. 2-3x pro Woche) war man auch fix als OP-Assistenz eingeteilt und auch hier war die Stimmung aufgrund der geringen Anzahl an Operationen entspannt und der Lerneffekt groß.
Stationsarbeit war so gut wie keine zu erledigen. Wenn man anbietet den Turnusärzten zu helfen, schicken sie einen manchmal zum Blutabnehmen oder Venflon-Stechen auf Station, das war aber wirklich eine Seltenheit.
Insgesamt (für unfallchirurgische Verhältnisse ;)) ein sehr nettes und motiviertes Team das einem viel beibringen kann. Motivation und Interesse vorausgesetzt kann man hier wirklich eine gute Grundlage für eine spätere Facharztausbildung in der Orthopädie/Traumatologie legen.