Notfallstation - das Highlight des LUKS (ernsthaft - auf jeden Fall was die Lehre angeht). Hier sieht, lernt, macht man viel und ist ziemlich zügig in ein vorhandenes Team integriert. Allerdings bleibt als kleiner fader Beigeschmack die Dienstzeit von 10 bis 22 Uhr und das gleich mal 7 Tage am Stück. Wer danach auf frei hofft...der hofft umsonst. Am Montag drauf geht`s freudig weiter mit Dienst ab 7 Uhr.
Das zweite Positive am Kantonsspital Luzern ist das Pflegepersonal im OP. Immer nett, immer freundlich und man stösst hier meist auf Verständnis, wenn`s mal klemmt.
Das dritte (und letzte) Pro ist die Stadt Luzern und die Umgebung. Es gibt wahnsinnig viel zu sehen und man könnte sowohl in der Stadt, als auch in der Umgebung jede Menge unternehmen (wenn man dafür Zeit hätte).
Die Arbeit auf den regulären Stationen (Trauma/Viszeralchirurgie) ist ziemlich ähnlich. Man statet Patienten, selten/nie kontrolliert`s jemand nach und wenn was fehlt oder schief läuft ist der Student der Dumme. So ähnlich läuft`s auch im OP. Haken halten, Klappe halten, dann soll man mitdenken und mitmachen, dann wieder nicht dann und mittendrin wie aus dem Nichts wird gefragt, was denn das für Strukturen seien. Ich hatte manchmal das Gefühl, dass das die Lehre sein sollte - ganz schön traurig. Auf genauere Erklärungen oder warum, was wie gemacht wird wartet man in den meisten Fällen vergeblich. Man kann allerdings regelmässig die Haut nähen. Mehr ist aber nicht drin.
Angebotenen Fortbildungen fallen zu fast 50 Prozent aus und/oder sind auf Assistenzarzt- und Facharztniveau. Die einzige wahre Fortbildung für Studenten ist der Nahtkurs, der alle 3-4 Monate stattfindet. Ansonsten gibt`s noch Fortbildungen auf der Inneren Medizin (sehr gut/ im direkten vergleich zu den Chirurgischen ein absoluter Traum!!!) - jedoch ist selten Zeit, diese zu besuchen.
Eine Einarbeitung in Eure Aufgaben gibt es auch nicht. Aber man kennt ja die Autodidaktik bereits aus dem Studium.....nur schade, dass alle von den Studenten zu erledigenden Aufgaben auch ab dem ersten Tag vollumfänglich und in höchster Qualität zu erfüllen sind.
Die Arbeitsbelastung ist, wie von in den anderen Berichten beschrieben, stark abhängig von der PJ-ler-Besetzung. Offizielle Arbeitszeit ist von 7 bis 17 Uhr. Allerdings ist die durchschnittliche reguläre Wochenarbeitszeit von 50-55h lt. Vertrag untertrieben. Ich kam im Schnitt auf 60h/ Woche und das find ich für`n Praktikum schon masslos übertrieben.
Die Krönung sind die 24h-Rufbereitschaftsdienste. Die hat man ca. einmal pro Woche oder am WE und meist wird man auch gerufen. Das bedeutet dann, dass Du nach deinem ohnehin schon 10h+ Arbeitstag noch länger bleiben darfst und/oder in der Nacht gerufen wirst. Mit viel Glück steht man dann bis zum nächsten morgen im OP und dann geht`s direkt ab 7 Uhr weiter, denn frei gibt`s offiziell auch nach so `ner "durchgemachten" Nacht nicht. Auf zusätzliche finanzielle VErgütung hofft man auch vergeblich. Es ist genau, wie es im VErtrag steht. Jeglche Dienst sind mit der Pauschle von 1000CHF abgegolten. Und das wird richtig ausgekostet.
Zusammenfassend kann man sagen, wer sehr viel investieren und arbeiten will, dafür jedoch am besten nichts erwartet, der sollte unbedingt ins LUKS auf die Chirurgie gehen.
Ich will niemandem das Kantonsspital vermiesen, doch schaut Euch bitte den Trend der Bewertungen der Allgemeinchirurgie/Chirurgie seit 2005 an.