Ich war die Hälfte des Tertials in der Oberen Extremität und die Hälfte der Zeit in der Unteren Extremität eingeteilt. Obere Extremität ist quasi nur Handchirurgie, alles andere ist eher selten. Untere Extremität umfasst Hüft-, Knie-, Fuß- und Wirbelsäulenchirurgie.
Obere Extremität:
Pro:
-Freizeit ist top! Dienstbeginn 8:15 Uhr, Ende meist schon vor 14 Uhr
-Studientag frei einteilbar und kurzfristig einlösbar, kann man aber auch sammeln
-im OP kann man bei dem Oberarzt sehr viel lernen und ist immer als erste Assistenz eingeteilt: nähen lernt man auf jedenfall, alles andere ist möglich, er erklärt super viel
-Sprechstunde ist auch sehr zu empfehlen!
-Wundsprechstunde bei einer Pflegerin der Klinik solltet ihr auf jedenfall anschauen: Sie ist super nett und erklärt total gerne und gut, lässt euch auch was selbst machen
-alle Assistenzärzt*innen sind super nett und der Oberarzt auch
-man bekommt 300€ auf einer Karte zur freien Verfügung zum Essen
-man kann im OP eigentlich immer sitzen, da es Handchirurgie ist :D
Kontra:
-die Chefs kümmern sich leider kaum um PJler, lassen einen aber auch in Ruhe
-man ist leider nur 1x/Woche im OP eingeteilt maximal (Montags sind gar keine OPs) und in die Sprechstunde darf man je nachdem, bei wem man gerade ist auch nicht so häufig
-die Pflege auf Station ist ziemlich schrecklich, im OP dafür aber super super toll
-das Essen ist wirklich schrecklich, wenn man im OP ist, kann man meist auch gar nicht Essen
-überhaupt gar keine Fortbildungen
-auf Station ist es super langweilig, man kann nur präoperative Aufnahmen und Blutabnahmen machen, was bei den häufig ambulanten OPs nicht sehr spannend ist, Briefe auch eher langweilig
FAZIT:
Gut, wenn man im ersten Tertial ist zur Eingewöhnung ins PJ oder wenn man viel Freizeit benötigt. Ansonsten sehr spannend, wenn man sich für Handchirurgie interessiert. Es ist außerdem sehr gut, um viele praktische Skills, wie nähen etc. zu lernen. Für das ganze theoretische Wissen fühlte ich mich nach dem Tertial allerdings nicht so gut vorbereitet. Aber das kommt sicher auch sehr auf den persönlichen Anspruch an das Tertial an. Nett sind auf jedenfall die meisten!
Untere Extremität:
Pro:
-ich war (fast) jeden Tag im OP und durfte extrem viel machen, häufig als erste Assistenz: ich durfte sehr oft alleine nähen und auch Drainagen anknoten etc pp.
Kontra:
-langweilige Stationsarbeit
-hin und wieder etwas unangebrachte Sprüche
-ich hatte oft lange Tage im OP und konnte dann manchmal auch nicht vor 17/18 Uhr gehen, da es zu dem Zeitpunkt Personalnot gab, dafür ist man allerdings auch öfter im OP
FAZIT:
In der Unteren Extremität durfte ich viel mehr machen und Zeit im OP verbringen, als auf der Oberen Extremität. Allerdings ist auch die Arbeit viel anstrengender und der Ton rauer. Und man durfte oft erst spät Feierabend machen.