Station, Diagnostik, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme, OP
Heimatuni
LMU Muenchen
Kommentar
Da es mein erstes Tertial war und ich keine Famulaturen bisher in der Chirurgie gemacht hatte war ich ziemlich nervös und hatte natürlich einige Vorurteile im Kopf. Um aber möglichst viel mitzunehmen und erklärt zu bekommen habe ich mich für ein kleineres Krankenhaus im Allgäu entschieden. Der Erstkontakt via E-Mail lief super und mir wurde gleich ein Zimmer im Personalwohnheim angeboten, außerdem haben wir einen Termin vereinbart an dem ich mich kurz persönlich vorstellen kann.
Am ersten Tag begrüßte mich der Chefarzt Dr. Tietze ganz herzlich, nahm mich in die Frühbesprechung mit und dort wurde ich allen vorgestellt. Danach begann mein Tertial auf der Viszeralchirurgisch/gefäßchirurgischen Station. Ich wurde schnell vollständiges Teammitglied, wurde wie alle Assistenzärzte auch namentlich im Op eingeteilt und erhielt ein Telefon, um tatsächlich angerufen zu werden wenn es spannende Dinge zum Anschauen gab usw. Die Visiten vor allem mit dem Chefarzt waren super lehrreich und auch bei den nachmittäglichen Kurvenvisiten war meine Meinung gefragt. Täglich wurden Röntgenbilder besprochen und die Patienten, die am nächsten Tag auf dem OP-Plan standen vorbereitet und vorgestellt. Das wurde schnell zu meiner Aufgabe, auch habe ich viele Verbandswechsel zuerst unter Aufsicht, dann selbstständig durchgeführt. Besonders schön fand ich es, dass nicht immer ich für die Blutabnahmen zuständig war, sondern je nachdem durchgewechselt wurde. Die Zusammenarbeit mit der Pflege war in allen Bereichen wirklich super. Alle waren sehr freundlich zu mir und ich konnte all meine Fragen stellen. Auch im OP durfte ich sehr viel nähen, den ein oder anderen Pufi stechen, und vieles mehr. Wobei mir wirklich alles erklärt wurde. Dr. Tietze hat sich fast jede Woche Zeit für ein 1-2h Teaching genommen, was wirklich ein Highlight war!
Danach wechselte ich auf die unfallchirurgische Station. Auch dort wurde ich herzlich empfangen und stand auch viel im OP. Tatsächlich durfte ich fast selbstständig eine Metallentfernung durchführen. Dort war der Umsatz der Patienten etwas höher, weshalb ich auch einige Briefe schreiben durfte/musste. Die BG Sprechstunde mit Dr. Hummel war auch richtig interessant und er erklärt gerne und geduldig unfallchirurgische Fragen.
Zuletzt bin ich in die Notaufnahme rotiert und war dort Teil der Primärversorung. Das Team dort ist auch wirklich super und ich durfte nochmal fleißig Nähen üben. Je nach Assistenzarzt durfte/musste man mehr oder weniger machen. Ich habe auch einige Sonos gemacht. Als weiteres Highlight durfte ich mit auf den bayrischen Chirurgie Kongress fahren, was wirklich super war.
Als Fazit kann ich nur sagen, dass es mein bestes Tertial war und ich mich wirklich als vollständiges Teammitglied gefühlt habe. Es wird erwartet, dass man mit anpackt, aber wenn man das gerne macht, bekommt man auch wirklich viel zurück! Chirurgie in Mindelheim ist nichts für Leute die sich eine freie uns entspannte Zeit wünschen oder den OP nicht mögen.