Vor weg muss erwähnt werden, dass die Gynäkologie/Geburtshilfe unabhängig von der Brustklinik zu werten ist, da die beiden Abteilung nicht in direktem Kontakt zueinander stehen und ihre eigenen ChefärztInnen haben.
Brustklinik:
In der Brustklinik war ich sehr zufrieden. Die dortige Chefin hat einen als junge Kollegin angesehen und während der Sprechstunde viel erklärt. Auch im OP wurde man sehr gut mit eingebunden, durfte unter Aufsicht die Hautnähte machen und man bekam die einzelnen OP-Schritte sehr gut erklärt . Zeit, Fragen zu stellen, gab es immer. Leider hört die Chefin dieses Jahr auf - ich hoffe, dass die Lehre trotzdem weiter so gut dort bleibt.
Gynäkologie/Geburtshilfe:
Von der Zeit hier war ich doch sehr enttäuscht. Es begann mit der Einarbeitung, die es erst gar nicht richtig gab. Eine Famulantin musste einer anderen PJlerin und mir die Stationen zeigen und wo man sich umziehen konnte. Als wir dann gefragt haben , wie denn der Alltag so sei und wo man so eingeteilt ist, bekamen wir die Antwort, wir müssten erst einmal Blutabnehmen ( ca. 30 pro Tag) und dann schauen wo wir hingehen. Meistens wurde man dann entweder direkt um 8 Uhr oder spätestens um 11 Uhr in den OP gerufen, um den Uterus zu halten. Viel anderes durfte man auch nicht machen, da man dann als unsteril galt, sodass man zu OP-Ende auch nicht die Hautnaht machen durfte. Dies ging jedoch bei offenen Bäuchen, die aber nicht so häufig vorkamen.
Mein Pech war zusätzlich, dass ich einen Monat allein in der Abteilung war und diesen Monat komplett im OP verbracht habe (zuvor natürlich die 30 Blutentnahmen allein machen durfte), So war ich selten auf Station und gar nicht im Kreissaal.
Das gute am Franziskus ist, dass man sich mit dem PJ-Mentor auseinander setzen kann und dieser auch sehr bemüht ist, dass die PJlerInnen zufrieden sind. Er hat dann auch des Öfteren das Gespräch mit dem Chefarzt der Gynäkologie gesucht. Nach 3 Monaten wurde dann auch etwas geändert und zwar dass wir PJlerInnen mit im Dienstplan eingeteilt wurden und so eigentlich eine feste Abteilung für den jeweiligen Tag hatten. Leider war es dann aber so, dass wir trotz Einteilung häufig in den OP gerufen wurden . So konnte man dann doch keine eigenen Patientinnen betreuen oder mal eine Untersuchung durchführen.
Ich hätte mir gewünscht, dass man als PJlerIn nicht nur als "billige Arbeitskraft" ausgenutzt wird, sondern auch etwas vom Fach sieht. In den ganzen 4 Monaten hatte ich kein einziges Mal die Möglichkeit, eine natürliche Geburt zu sehen.
Positiv empfand ich jedoch 3 Assistentinnen, die selber erst seit Kurzem in der Gynäkologie waren. Sie waren sehr bemüht, dass ich auch etwas lerne, haben viel erklärt und mich auch Untersuchungen selber durchführen lassen. Nachdem ich die Problematik auf Station einem Oberarzt erklärt habe, war dieser auch sehr bemüht darum, mich selber mal was machen zu lassen. Auf das stete OP-Abrufen hatte er aber leider keinen Einfluss.
Generell fand ich das Team sehr nett und keiner war unfreundlich, jedoch waren nur wenige um die Lehre bemüht, weshalb ich ein Tertial, wie es zurzeit dort ist, nicht empfehlen kann.