Je nachdem wie viele PJler man hat rotiert man jede Woche durch. Es gibt einen Früh- und Spätdienst für die Notaufnahme, einen OP-Dienst und einen Tagesklinik-Dienst. Zusätzlich hat man unter der Woche und am Wochenende (Freitag Rufdienst, Samstag und Sonntag Notaufnahme und OP-Dienst, wenn nichts los ist is 14 Uhr, ansonsten auf Abruf).
Tagesklinik: man ist alleine mit einer sehr kompetenten Ambulanzschwester für die Patientenaufnahme zuständig. Dies beinhaltet Anamnese, Körperliche Untersuchung, OP-Markierung, Aufklärung (durch Assistenzarzt aber man muss es organisieren). Man kann sich hier die Zeit nehmen und selbst vor allem die Orthopädischen Untersuchungen lernen. Es gibt allerdings keine Aufsicht. Es ist also mehr Learning by Doing. Hier bekommt man aber absolute Routine was Anamnese und Körperliche Untersuchung angeht, was einem in der Notaufnahme weiterhilft. Ansonsten ist es entspannt. Wenn man schnell und gut vorbereitet ist und arbeitet kommt man auch gut durch und hat hier meist seine Ruhe (wenn Assistenzärzte nicht aus der Station anrufen und man dort für sie Anamnese und KU machen soll...)
Notaufnahme: Hier habe ich wirklich am meisten gelernt, weshalb ich versucht habe, die meisten Dienste zu übernehmen, da die Notaufnahme bei vielen unbeliebt war. Am Anfang ist es sehr stressig und man ist oft am verzweifeln, wenn ma kein Ahnung hat aber nach ca 3-4 Wochen kommt man gut rein und kann selbst mitarbeiten. Hier darf mann Patienten von der Anamnese bis zur Therapie komplett selbst betreuen, selbst Rücksprache mit dem Oberarzt halten, Indikationen zur gegebenen Diagnostik stellen und diese auch anmelden. Wenn man Routine hat, kann man dann auch die Entlassmedikation ausstellen unter Rücksprache mit dem Assistenzarzt. Chirurgische Wundversorgung mit Anästhesie kann man hier jeden Tag mehrmals durchführen (anfangs unter Aufsicht später alleine). Auch die Notaufnahme führt man am Wochenende mit einem Oberarzt alleine. Hier wird man fit für den beruf in der Chirurgie gemacht. Auch von den PJlern in der Inneren in der Notaufnahme habe ich nur Gutes gehört.
OP: abhängig vom Operateur nur haken halten bis selbst nähen. Wenn ma das Nähen übte möchte, hat man in der NA ehrlich gesagt viel mehr Möglichkeiten. Im Pickettdienst wurde ich des Öfteren um Mitternacht bis 2 Uhr nachts zu Appendektomien gerufen. Man kann sich die Stunden aufschreiben und bekommt dann einen freien Tag. Nach jedem Wochenendspickett bekommt man 2 freie Tage. Diese kann man nehmen oder sich aufsparen für den Schluss. Das Wochenendspickett (oder an Feiertagen) wird mit 60CHF pro Tag bezahlt.
Die Stimmung unter dem Team ist nicht so gut. Man findet mit der Zeit raus an, welche Kollegen man sich wenden kann und bringt so die Zeit gut vorbei. Letztendlich war ich froh, dass meine Zeit in Lachen vorbei war, weil ich sehr hart gearbeitet habe zumal ich die freien Tage alle fürs Ende aufgespart habe. Aber ich habe hier sehr viel gelernt. Ich kann nur jedem ans Herz legen vor allem das chirurgische Tertial ind er Schweiz zu machen, ansonsten ist man meistens leider nur Hakenhalter in Deutschland. Tipp: Erkundigt euch wie viele Pjler sich angemeldet haben für euer Tertial. Wen ihr der einzige seid werdet ihr tag ein Tag aus ur für die Tagesklinik eingeteilt und dürft nachts und am Wochenende Picketts schieben.
