Dieses Tertial in der Allgemein-, Visceral- und Tumorchirurgie am St. Elisabeth war nicht weniger als eine blanke Unverschämtheit. Über Wochen und Monate wurde man regelrecht ignoriert, insbesondere die Oberärzte zeigen ausgeprägtes Desinteresse an der Lehre. Unterricht am Krankenbett gab es gar nicht, überhaupt kann man die Zahl der besprochenen Fälle an einer Hand abzählen. Im OP war die Stimmung oft schlecht, erklärt wurde selten etwas, häufig nur stummes Hakenhalten und abwarten. Auf Station gab es keine Möglichkeit ärztliches Handwerk zu erlernen, vielmehr beschränkte es sich auf einige BE und Zugänge pro Tag sowie 1-2 Aufnahmen, den Rest der Zeit saß man sinnlos im Arztzimmer. Aufnahmen wurden nicht nachbesprochen, es gab keine Patientenvorstellungen, keine gemeinsame Therapieplanung, sobald man Vorerkrankungen und Medikamente abgetippt hatte und den Untersuchungsbefund eingetragen war man raus. Aufgrund der viel zu hohen Zahl der PJler gab es insgesamt auch viel zu wenig zu tun, an manchen Tagen leistete man innerhalb der Arbeitszeit nicht mehr als eine Blutentnahme. Die Morgen- und Mittagskonferenz mit Röntgenbesprechung integrierten die PJler gar nicht, es wurde nichts erklärt, man saß bedeutungslos am Rand. Weder gab es Erklärungen noch wurde man etwas gefragt, über Monate komplettes Absitzen von Zeit. Organisatorische Fragen, etwa wie man denn Studientage abklärt, sind unklar, man soll alles unter sich ausmachen und dann ist es doch wieder nicht richtig. Eine Vollkatastrophe, geht lieber woanders in die Chirurgie.