Mir hat das Innere Medizin Tertial am Uniklinikum Münster sehr gut gefallen. Zu erwähnen ist, dass es während der Corona-Pandemie stattfand. Trotzdem wurde sehr darauf geachtet, dass die Lehre nicht zu kurz kam. Frühzeitig wurden anstelle der PJ-Seminare, welche in der Regel dienstags und donnerstags stattfinden, virtuelle PJ-Seminare angeboten.
Zu den Abteilungen im Einzelnen:
In der Endokrinologie-Ambulanz war ich alleine als PJlerin eingeteilt. Da zur Corona-Zeit dort keine Assistenzärzte eingesetzt wurden, hatte ich mein eigenes "Arztzimmer", in dem ich meine eigenen Patienten sah - am Tag zwischen 3-4 Patienten. Diese stellte ich nach Anamnese, körperlicher Untersuchung und Diagnostik-/Therapieplanung der Oberärztin oder dem Oberarzt vor. Wenn man die Arztbriefe fertiggestellt hatte, besprach man diese auch nochmal mit den Oberärzten und erhielt sein Feedback. Blutabnehmen und Kanülen zu legen war auch meine Aufgabe. Das Arbeitsklima ist sehr angenehm und ich fühlte mich super schnell in das Team integriert :)
Auf Station 13 A konnte ich regelmäßig eigene Patienten /-zimmer betreuen. Täglich fand eine oberärztliche Fallbesprechung der eigenen Patienten statt sowie zweimal wöchentlich die chefärztliche Vorstellung der Patienten. Die Patienten wurden sehr intensiv besprochen und auch die anschließenden Visiten waren ausführlich. Es gab immer Raum, Fragen zu stellen und sich einzubringen. Während dieser Visiten hat man einiges gelernt. Gerne konnte man sein eigenes Procedere vorschlagen, welches im Anschluss diskutiert wurde. Sowohl das ärztliche als auch das pflegerische Team war sehr, sehr freundlich, so dass man sich direkt willkommen fühlte :)
Blutabnahmen und Kanülenlegen war Aufgabe von uns PJlern. Es bestand immer die Möglichkeit im Interventionsraum Sono-Untersuchungen zu sehen bzw. selbst vorzunehmen. Genauso war es mit den Punktionen. Insgesamt wurden während meiner Zeit auf Station zwar nicht so viele Punktionen (Aszites- / Pleurapunktion) vorgenommen, aber wenn man es sich zutraute durfte man diese unter Aufsicht selbst machen! Häufiger stattfindende Nierenpunktionen wurden meist durch die Oberärzte durchgeführt.
Auch wenn der Schwerpunkt der Station Nephrologie/Rheumatologie ist, wird allgemeininternistisches Wissen gefordert und gefördert. Wobei man jederzeit bei Unsicherheiten nachfragen konnte. Zusätzlich fanden Pathologie- und Rötngenbesprechungen statt, erst virtuell - später dann auch wieder im persönlichen Meeting.
Meine Erwartungen an das Innere Medizin Tertial wurden tatsächlich übetroffen und man fühlt sich nun für das Arbeitsleben gut gewappnet. Beide Rotationen kann ich sehr empfehlen, insbesondere wenn man Interesse an Innerer Medizin hat.
In der Regel blieb ich bis 16.30/ 17.00 Uhr, aber das geschah eher aus eigenem Interesse. Man kann auf jeden Fall auch pünktlich gegen 15.45/16.00 Uhr gehen. Außerdem gab es jeden Tag eine Mittagspause, in der wir meist mit dem Team in die Mensa gingen. Dort hat man 4,50€ / Tag frei zur Verfügung und das Essensangebot war sehr gut .
Bewerbung
Die Bewerbung läuft über das PJ-Portal. Wünsche, in welche Klinik man möchte, kann man gerne angeben.