Aufgrund der Corona-Pandemie ist diese Beschreibung möglicherweise durch die Einschränkungen der Pandemie geprägt.
Für alle Eiligen: Ich kann die Klinik für das PJ-Quartal/Tertial Innere auf jeden Fall empfehlen. Das Team, sowohl ärztlich als auch pflegerisch ist super, es gibt einen Blutentnahmedienst, man wird als PJler ernst genommen, darf seinen Wünschen und Fähigkeiten nach viele Aufgaben übernehmen und kann gerade, wenn man Innere später in Erwägung zieht sehr viel mitnehmen und lernen. Der Chefarzt ist manchmal etwas unangenehm, aber die meiste Zeit sieht man ihn eh nicht. Die Zeit (1-2 Wochen) in der Notaufnahme ist wirklich gut und sehr lehrreich.
Jetzt zum einem etwas ausführlicheren Bericht:
Aufgrund der Corona-Pandemie sind wir im April 2020 bereits in das vorzeitige PJ reingerutscht. D.h. aufgrund von Pandemie-Bedingungen und Restriktionen in den Kliniken war gerade der Einstieg nicht ganz einfach. Dennoch wurde man als PJler in der Nephrologie an der UMM herzlich aufgenommen und sehr zügig als Hilfe im Stationsalltag wahrgenommen. Der Alltag ist meist etwas hektisch und manchmal unkoordiniert, spiegelt aber sehr die aktuelle Pflege- und Ärztemangel-Situation in nahezu allen Häusern wider. Mir ging es in der meisten Zeit so, dass man selbst als PJler immer etwas zu tun hatte und der Tag quasi ohne Langeweile oder Herumsitzen verflogen ist. Der übliche Stationsalltag besteht wie eigentlich überall aus: Frühbesprechung, Sichten der Aufnahmen/Problemen der Nacht, Blut abnehmen (dank pflegerischer Unterstützung deutlich weniger als sonst wo), Braunülen legen, Visite, Untersuchungen anmelden oder selbst durchführen, Kurvenvisite mit dem*der Oberärzt*in, Patienten aufnehmen/entlassen, Briefe schreiben. Nach Hause gehen darf man meist relativ pünktlich, Überstunden sind aber keine Seltenheit, dies hängt aber natürlich auch davon ab, wie viel man selbst macht bzw. machen möchte und wer einen betreut.
Sollten nicht viel zu viele PJler*innen da sein, darf man auch zwischen den Stationen wechseln, Konsile auf anderen Stationen mitmachen, sich die Dialyse anschauen und mal in der Ambulanz aushelfen/Sprechstunden beiwohnen.
Besonders gut ist in Mannheim die verpflichtende Rotation aller Innere-PJler*innen in die ZNA. In den 1-2 Wochen lernt man echt viel, darf auch einiges selbst machen (Anamnese, Untersuchung, Ultraschall, weiteres Procedere des Patienten überlegen) und bekommt nochmal einen ganz neue Perspektive auf akut-medizinisches Arbeiten fernab der Lehrbücher. Die Einteilung in der selbst ZNA ist ziemlich frei, man kann also Früh-/Spät-/Nachtschichten nach freiem Belieben (und in Absprache mit den anderen PJs) machen.
Das einzige was ich wirklich in der Nephrologie bemängeln und kritisieren würde, ist die chaotische Bettenbelegung/Patientenmanagment. Patienten tauchen plötzlich auf Station auf, ohne das irgendjemand Bescheid weiß. Außerdem ist der Druck Patienten aufgrund von Liegezeit zu entlassen an einigen Stellen zum Teil deutlich spürbar.
Der Chefarzt macht jeweils 1x/Woche Visite auf beiden nephrologischen Stationen, diese kommt einem leider häufiger als Kontrolle der wöchentlichen Arbeit und weniger als kollegialer Austausch vor, PJ-Teachings finden während dieser Visite keine statt.
Dennoch kann ich gerade aufgrund des kollegialen Miteinanders die Nephrologie sehr empfehlen, man sieht viele unterschiedliche internistische Krankheitsbilder und darf nach Wunsch und Kenntnisstand sehr selbstständig arbeiten und Patienten betreuen.
Ich würde meine PJ-Quartal Innere auf jeden Fall nochmal in dieser Abteilung ableisten.
Bewerbung
Bewerbung im Rahmen der normalen PJ-Anmeldung in Mannheim. Keine Vorlaufzeit.