Tja was soll man sagen, die Nephrologie des St. Georg hat ihren guten Ruf unter PJlern zu Recht. Ich habe neben einem Querschnitt durch die gesamte Nephrologie auch eine große Bandbreite an anderen internistischen Fällen aus allen Disziplinen zu Gesicht bekommen. Da die Station ausschließlich mit FachärztInnen besetzt war, bekam man eigentlich zu jeder internistischen Fragestellung eine sehr kompetente Auskunft, so dass ich aus dem Tertial mit dem Gefühl herausgehe, nicht nur über Nephrologie viel gelernt zu haben. An Tätigkeiten ist alles drin: BE/Flexülen, Aufnahme und gemeinsame Besprechung des Patienten sowie Briefschreibung, ggf. auch Vorstellung bei der Chefarztvisite und idealerweise selbstständige Betreuung, bettseitige Sonographie, arterielle Blutentnahmen, Pleura- Aszites- und Liquorpunktionen konnte ich alles in den 8 Wochen machen, es blieben eigentlich keine Wünsche offen. Die Stimmung war zumeist gut und der Tonfall angenehm locker und nie unangemessen.
Als einziges Manko ist die Menge an Blutentnahmen zu nennen, was sich den größten Teil der Zeit dadurch relativierte, dass wir zwei PJlerInnen waren. Wenn ich allein war, musste ich allerdings durchaus die Ar***backen zusammenkneifen, um die Sache vor der Visite zu erledigen, was aber nur ein homöopathischer Wermutstropfen ist angesichts dessen, was man dafür kriegt. Wenn ich aus diesem Grund früher gekommen bin, wurde mir auch zumeist ein früheres Dienstende angeboten.
Insgesamt wurde auf einem hohen Niveau gearbeitet, ich wurde stets gefordert und zu selbstständigem Denken angeregt. Bei den Visiten war immer Gelegenheit, sowohl Aspekte von Diagnostik und Therapie als auch die Pathophysiologie auf dem neuesten Stand der Wissenschaft zu besprechen. Für Leute mit Bock auf Innere ein Volltreffer, durch die recht hohe Arbeitsbelastung (die man ja nicht zwingend als Nachteil verstehen muss) aber nicht zu empfehlen, wenn man das Tertial nur rumbringen will.