PJ-Tertial Orthopädie in Inselspital Bern (9/2019 bis 11/2019)

Station(en)
Poliklinik, OP
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, OP, Station
Heimatuni
Duesseldorf
Kommentar
Ich habe ein halbes Tertial im Inselspital in Bern gemacht. Meine Bewerbung war mit einem knappen Jahr vorher recht "kurzfristig", ich habe mich direkt im Sekretariat beworben. Über die Insel gab es auch die Möglichkeit sich für ein Personalzimmer in angrenzenden Wohnheimen zu bewerben, diese kosten so ca. 400-600 CHF (damit auch fast Euro). Das Gehalt beträgt 1200 CHF, was nach Abzug der Miete gar nicht mal mehr sooo viel für Schweizer Lebenshaltungskosten ist. Im Vertrag werden bereits 50 Wochenstunden Arbeitszeit mit 2 freien Tagen im Monat festgelegt.

Die Ortho/Unfall im Inselspital ist wie in anderen Berichten bereits beschrieben in 6 Teams aufgeteilt, durch die man (auch je nach Wunsch) rotiert: Fuß, Hüfte, Knie, WS, Obere Extremität und Notfall. Man bleibt etwa 3 Wochen in einer Abteilung, damit man sich auch wirklich mit dem Gebiet beschäftigen kann. Alle Teams (außer Notfall), haben pro Woche einen großen und einen kleinen Sprechstundentag. Hier wird man relativ schnell ins kalte Wasser geschmissen und bekommt eigene Patienten, die sich in der Poliklinik vorstellen (meist einfachere Fälle), macht eine Anamnese und Untersuchung und hält Rücksprache mit einem OA und geht zusammen nochmal zum Patienten. Anschließend muss man den Sprechstundenbericht diktieren (es gibt quasi "Vorlagen" von alten Berichten, aber am Anfang fällt einem das schon ein bisschen schwer fand ich). Je nachdem wie fit man ist, zeigt man dem OA auch nur kurz die Bilder und macht den Rest allein. CAVE: es gibt echt super viele Französisch sprechende Patienten :)

Die restlichen Tage sind OP-Tage, bei denen man sich so gut wie immer Einwaschen darf. Da darf man dann oft auch mal mehr als nur Haken halten, z.B. Bohren, Schrauben, Arthroskopieren etc. Ich finde da sind die Schweizer doch viel entspannter als die Deutschen UCs, das gabs in Deutschland selten.

Fast jeden Tag finden Fortbildungen statt, manchmal muss man auch selbst über ein Thema referieren. Die Ärzte bereiten sich auch super drauf vor und es fällt tatsächlich fast nie aus :D
Auch das Team ist super nett, alle (bis auf den Chef natürlich), duzen sich. Da macht es auch nichts mal bis 18 Uhr oder ggf. länger in der Klinik zu sitzen. Ich persönlich kam am Anfang mit dem Schweizerdeutsch gar nicht klar, aber das legt sich auch mit der Zeit. 50% der Ärzte da sind ohnehin Deutsche;)

Insgesamt kann ich die Insel jedem empfehlen, der Bock auf Unfall/Ortho hat, man lernt extrem viel und wird auch belohnt. Wenn man wirklich mitarbeiten möchte ist allerdings auch ein bisschen Eigeninitiative und auch mal Zuhause in den Prometheus/Amboss gucken angesagt.

Auch, wenn man eine höhere Arbeitsbelastung als in Deutschland hat - es macht umso mehr Spaß dann am WE ins Berner Umland zu fahren doer sich mal an die Aare zu legen. Der ist wunderschön, überraschenderweise eine relativ junge Stadt und die Berge sind der Hammer!
Bewerbung
1 Jahr
Unterricht
4x / Woche
Inhalte
Patientenvorstellung
Fallbesprechung
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Eigene Patienten betreuen
Patienten untersuchen
Gipsanlage
Briefe schreiben
Röntgenbesprechung
Mitoperieren
Chirurgische Wundversorgung
Untersuchungen anmelden
Punktionen
Poliklinik
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
17:00 bis 18:00 Uhr
Studientage
Frei verfügbar
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei / billiger
Gehalt in EUR
1200

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
2
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.13