Notaufnahme, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
- Tertial während Corona-Zeit, eventuell läuft sonst alles etwas anders -
PRO:
- kein Blut abnehmen/Flexüle legen/ Tröpfe anhängen (macht alles die Pflege)
- (fast) alles digital, keine nervigen Papierakten, alles läuft über Mail und nicht über Fax
- Zugang zum System, eigene Mailadresse
- jeder rotiert in die NA, wenn man sich dort an die richtigen Ärzte hält, kann man viel sehen und einiges selber machen
- da es ein sehr großes Spital ist, sieht man viele interressante Patienten und auch seltenere Dinge
CONTRA:
- auf einigen Stationen (z.B. Kardio) wird man als UHU nur für die Patientenaufnahmen missbraucht, man sitzt nicht einmal im gleichen Raum wie die Ärzte und darf nur auf Visite mit, wenn Zeit ist
- sehr viel Dokumentation und Schreibtischarbeit, wenig selbstständiges Arbeiten
- sehr großes Spital, mir war es etwas zu unpersönlich
- es hat im gesamten Tertial Corona bedingt kein bisschen Lehre stattgefunden, sonst finden wohl regelmässig Fortbildungen statt
- der Koordinator ist sehr unflexibel, was Urlaubswünsche angeht (Schlussurlaub partout nicht möglich...)
- im Vergleich zu anderen Spitälern in der Schweiz sehr geringer Lohn bei hohen Lebenserhaltungskosten
Zusammenfassung:
Insgesamt war ich etwas enttäuscht vom USZ. Ich hatte ewartet, viel mehr zu lernen und selbstständig zu arbeiten. Die Ärzte waren größtenteils zwar sehr nett, aber so richtig integriert war man ins Team nicht. Einerseits gut, dass man oft rotiert und viele unterschiedliche Stationen sieht, andererseits kann man sich in 2 Wochen auch nicht gut einarbeiten... Das Spital ist so groß und unpersönlich und ich hatte oft das Gefühl, dass man sich kaum für die Unterassistenten interessiert. Man arbeitet eben auch in ständig wechselnden Teams zusammen (z.B. in der NA im Schichtdienst).
Durch Corona war vieles anders, weniger Patienten da und alle Fortbildungen/Seminare sind ausgefallen. Ich weiß nicht, wie gut die Lehre sonst ist, aber bei uns hat quasi keine Lehre stattgefunden, was sehr schade war.
Würde ich nochmal in die Schweiz gehen, würde ich mir vermutlich ein kleineres Spital suchen.
Freizeit:
Die Arbeitstage in der Schweiz sind schon sehr lang. Oft ist man auch als UHU 10h im Spital. Nichtsdestotrotz kann man echt tolle Dinge erleben. Zürich ist eine wunderschöne Stadt, v.a im Sommer. Man kann im See und in der Limmat baden, es gibt viele Grünflächen zum entspannen, tolle Cafés und Restaurants..
Auch sportlich kann man sich wirklich austoben: Wandern (eher so in der Zentralschweiz, das ist mit dem Zug aber auch gut zu erreichen), Fahrradfahren, Mountainbiken, Wassersport.. da ist für jeden was dabei. Es gibt z.B. auch so Vitaparcoure in der Stadt, die echt Spaß machen.
Wohnen/Leben:
Die Zimmer im Wohnheim sind zwar klein, aber mit allem ausgestattet, was man braucht: Bett, Stauraum, Schreibtisch, Waschbecken. Die sanitären Anlagen und die Küche teilt man sich pro Flur mit ca. 25 Personen. Zum Glück wird dort jeden Tag sauber gemacht ;) Es gibt einen großen Gemeinschaftsraum mit Billiard, Tischkicker und Fernseher, einen kleinen "Garten" mit Grill und Bänken, kostenfreie Waschmaschinen und Trockner, einen Fahrradkeller. 4 Monate kann man es wirklich dort aushalten und man lernt auf jeden Fall viele Leute kennen (dort wohnen bis auf ein paar Ausnahmen nur Unterassistenten).
Bei 650 CHF Miete und deutlich höheren Preisen für alles (Lebensmittel, auswärts essen etc) bleibt nicht sonderlich viel vom Gehalt übrig. Wenn man noch einiges unternehmen will, dann geht man vermutlich mit Minus aus den 4 Monaten raus.
Kleiner Tipp: man kann sich, weil man unter dem Existenzminimum verdient, die "Kulturlegi" holen, mit der man z.B. kostenlos ins Kunsthaus kommt und zahlreiche Vergünstigungen bekommt.