Meine zwei Monate in der Allgemeinchirurgie, Schön-Klinik Eilbek waren sehr lehrreich und ich kann es wirklich jedem empfehlen, sich um dort eine PJ-Stelle zu bewerben. Die Ärzte im Team sind alle sehr nett und bemühen sich den PJern viel zu erklären und zeigen, vor allem wenn man Interesse zeigt.
Für Chirurgie-Begeisterte: wenn man Motivation zeigt und gerne (und tlw. lange) im OP ist, darf man wirklich viel machen und sehen. Teilweise werden wir PJer fest im OP-Plan eingetragen – aus Erfahrung mindestens an einem Tag der Woche für mehrere OPs. Zusätzlich darf man immer fragen, ob man sich mit einwaschen darf, was meistens möglich ist. Ich durfte u.a. öfter am Ende der OP zunähen, beim laparoskopieren die Kamera halten, viel Haken halten, sowie Atherome, Abszesse und Lipome operieren; viel mehr als ich mir in Deutschland jemals für das PJ vorgestellt habe! Die Atmosphäre im OP-Saal war fast immer sehr freundlich.
Für die weniger Chirurgie-Begeisterten: Wenn man eher Lust auf Stationsarbeit hat und nicht in den OP gehen will, ist das auch kein Problem. Man hat auch die Möglichkeit, mit den Oberärzten den Tag in der Ambulanz zu verbringen. Dort ist verständlicherweise allerdings meistens nur dabeisitzen und zuhören angesagt. Die wesentliche Stationsaufgaben sind wie folgt:
- Blutabnehmen und Branülen legen (teilweise von einer MFA übernommen)
- Selbstständig die ACH Patienten in die Notaufnahme anamestizieren und untersuchen (inkl. Ultraschall), um danach bei den Stationsärzten vorzstellen. Anamnese selbständig dokumentieren.
- Eigenständige Verbandswechsel, VAC-wechsel, gelegentliche Z-Nähte
- Sono Abdomen auf Station (erstmal allein in Ruhe, und danach die Ärztin dazu rufen)
- Entlassbreife schreiben
Sonstige Bemerkungen:
- Der Tag beginnt immer um 7 Uhr auf Station mit der Visite (Dienstags Chefarztvisite - Patienten vorstellen), gefolgt von der Frühbesprechung um 7.30
- Danach kann man sich mit den anderen PJern/Famulanten/Gastärzten eigenständig besprechen, was man an dem Tag machen will (Station, OP, Ambulanz, Notaufnahme)
- Ein PJer-Telefon wird von allen PJer geteilt. Hiermit wird man manchmal angerufen, wenn z.B. es eine neue BE gibt, jemand in den OP gehen soll oder es eine neue Patientin in der Notaufnahme gibt.
- Die Mittagspause durften wir mit Absprache der Ärzte immer und flexibel nehmen. Das Essen in der Kantine ist in Ordnung gewesen.
- Die Übergabe findet um 15 Uhr statt. Wer zu dieser Uhrzeit noch da war durfte dann auch immer nach Hause gehen. Früher gehen ist auch nie ein Problem gewesen.