Am ersten Tag wurden wir sehr nett empfangen und konnten uns selbst auf die unterschiedlichen Stationen aufteilen (Station 47: Allgemeinpädiatrie/Infektiologie, Station 46: Neo-IMC, Station 47: Neo/Kinder-ITS und Rettungsstelle). Ein großer Vorteil dabei war, dass man sich nach eigenen Interessen,Schwerpunkte setzen kann und sich in Absprache mit den anderen PJler/inne/n eine individuelle Rotation zusammenstellen kann.
Je nach Station ist der Tagesablauf etwas anders. Man wird schnell an das pädiatrische Arbeiten herangeführt und darf, sofern man das möchte, auch selber Verantwortung übernehmen und eigene Patienten betreuen. Aber alles ein "Kann" und kein "Muss". Schnell wird man eingebunden in den Stationsablauf und beteiligt sich an der Visite, erhebt die Anamnese, untersucht Kinder vom Säugling bis zum 18jährigen, macht BEs, U-Untersuchungen etc. und kann diese dann auch größtenteils selbständig durchführen. Gerade auf den neonatologischen Stationen werden viele Sonos gemacht, wo man jederzeit zugucken kann. Gegen Ende durfte ich auch unter Anleitung selbst schallen, sofern die Eltern einverstanden waren. Eine PJler Aufgabe ist es auch die EKGs der Kinder- und Jugendpsychiatrie auszuwerten, sodass man auch nochmal viel Übung beim Auswerten von EKGs bekommt.
Natürlich übernimmt man auch typische PJler-Aufgaben und macht Botengänge (z.B. in den Kreißsaal, um Etiketten abzuholen etc.), aber das habe ich stets gerne gemacht, da man im Gegenzug auch viel erklärt bekommen hat und die ärztlichen Kollegen stets dankbar waren. Insgesamt hat man als PJler ein gutes Ansehen und wird aktiv ins Team mit eingebunden.
Sehr lehrreich ist die tägliche Mittagsbesprechung, wo neu aufgenommene Patienten aller Stationen ausführlich besprochen werden. 1x/Woche findet die Röntgenbesprechung statt. Als PJler bereitet man diese vor und beschäftigt sich dadurch auch nochmal intensiv mit den unterschiedlichen Fällen. Aufgrund der COVID-19 Pandemie durften wir als PJler nicht durchgehend daran teilnehmen. Die Male, die wir dabei waren, waren allerdings sehr lehrreich, da alle Bilder ausführlich besprochen wurden. Der Chefarzt Herr Prof. Girschick war auch immer sehr bemüht die Röntgenbesprechung und die Mittagsbesprechung für uns PJler lehrreich zu gestalten. 1x wöchentlich findet zudem die allgemeine PJler-Fortbildung mit allen PJlern des Hauses statt.
Besonders positiv möchte ich auch hervorheben, dass, obwohl das Krankenhaus selbst zunächst nicht für ausreichend Schutzausrüstung in der COVID-Pandemie sorgte (es gab personalisierte Masken für Mitarbeiter, nicht aber für PJler!!!) Herr Prof. Girschick aus eigenen Mitteln zu jederzeit ausreichend Schutzkleidung auch für uns PJler bereit stellte.
Die Chefarztvisite findet 1x wöchentlich auf allen Stationen statt. Auch diese war stets sehr lehrreich. Alle Patienten und der Behandlungsplan wurden ausführlich besprochen. Als PJler durfte man auch selbst Patienten vorstellen/besprechen.
Insgesamt hatte ich ein sehr angenehmes und lehrreiches Pädiatrie-Tertial und kann die Klinik für ein PJ-Tertial nur wärmstens weiter empfehlen.