PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in Klinikum Landshut (4/2020 bis 7/2020)

Station(en)
5a, 4a, 8c, IDA
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme, OP, Station, Diagnostik
Heimatuni
LMU Muenchen
Kommentar
Die Organisation lief über Frau Meier sehr unkompliziert, obwohl durch Corona-bedingten verfrühten PJ-Start ein wenig Chaos herrschte. Kleidung, Key, elektronische Zugänge, sowie Rotationsplan wurden am ersten Tag ausgehändigt. (In Zukunft soll der elektronische Zugriff auch zum selbstständigen Arztbrief anlegen und OP-Plan-Einsicht möglich sein, die EDV kümmert sich darum.)

Im chirurgischen Tertial rotiert man durch alle chirurgischen Bereiche, also Viszeral- und Thoraxchirurgie, Unfallchirurgie und Orthopädie (jeweils 4 bis 5 Wochen), sowie in die Notaufnahme (2 Wochen). Für 2 Tage rotiert man sogar in die Pathologie, was durchaus auch interessant ist, mal zu sehen, wie es mit den Präperaten so weitergeht. Hier darf man v.a. beim Zuschnitt helfen, außerdem werden alle Vorgänge des Färbens etc. von sehr freundlichen MitarbeiterInnen erklärt.

Mir hat das viele Rotieren sehr gefallen, nach 4 Wochen hat man einen guten Überblick über ein Fach gewonnen und hat dann wiederum die Chance, ein Neues kennenzulernen. Natürlich muss man sich dann wieder neu in ein Team einfinden, sich in einer neuen Station orientieren, aber das Klinikum ist ein kleines Haus, und am Ende kennt man ziemlich viele Mitarbeiter, was wirklich einen familiären Eindruck erzeugt.

Die Tätigkeiten sind je nach Station und Fachgebiet unterschiedlich:
Generell muss man im Klinikum nicht das Blut für die ganze Station abnehmen, dafür gibt es den Blutabnahmedienst, der einmal am Tag vorbei kommt. Wenn da was übrig bleibt oder ne Viggo zu legen ist, ist das aber trotzdem PJ-ler Aufgabe, das hält sich aber in Grenzen.
Arztbriefe muss man nicht schreiben, man kann und darf aber, wenn man möchte.

Viszeral/Thorax-CH: Visite beginnt um 7 Uhr, nach der Morgenbesprechung muss man meistens in den OP. Hier sieht man vom Blinddarm bis zur Whipple-OP so ziemlich alles, Haken halten ist angesagt, man darf aber oft noch den Bauch zunähen. Wenn man nicht eingeteilt ist, kann man mit in die Notaufnahme oder in die Sprechstunde oder man hilft auf Station mit. Nachmittags ist gemeinsame Röntgenbesprechung, wo die Befunde des Tages besprochen werden.

Gefäßchirurgie: Visite beginnt um 7 Uhr, man hilft beim Verbandswechsel und bei den OPs. Die erste OP ist meist eine Portanlage (den man mit Glück gegen Ende des Tertials auch teilweise legen darf). Bei kleineren OPs ist man häufig auch erste Assistenz. Sprechstunde ist auch interessant, zu sehen gibt es zahlreiche Ultraschalluntersuchungen. Außerdem freuen sich auch die Radiologen, wenn man mal bei einer PTA vorbeischaut. Nachmittags findet auch hier eine Röntgenbesprechung statt, danach darf i.d.R. nach Hause.

Ortho/Unfall: Corona-bedingt durften Pjler nicht an der Frühbesprechung teilnehmen (zu kleiner Raum), das ist aber nicht der Standard. Dementsprechend hilft man hier dem Stationsarzt bei der Verbandsvisite und den Stationsaufgaben, insofern man nicht in den OP abgerufen wird (ist jedoch nicht ganz so häufig wie in den anderen zwei Fächern, aber man sieht immernoch mehr als genug). Nachmittags ist die Teilnahme bei der Besprechung dann erlaubt und gewollt. Auch hier kann man mit in die Ambulanz, oder beim Baby-Hüft-Sono zuschauen, das findet auch täglich statt.

Notaufnahme: Start ist um 8 Uhr, man visiert noch die Überwachungsstation und legt dann in der Notaufnahme los. Anamnese, Untersuchung, Nähen kann man alles, wenn man frägt.

Die Ärzte im Klinikum sind alle sehr nett, es kommt von Station zu Station darauf an, wie gut man sich in ein Team einfinden kann. In Landshut arbeiten viele Assistenten schon sehr lange und sind routiniert, erklären aber sehr gerne und sind auch geduldig, wenn mal was (z.B. Blutabnehmen) noch nicht so klappt. Ein bisschen Selbstinitiative schadet hier sicher nie, dann stehen einem alle Türen offen.
Die Pflege ist v.a. im Op super nett, aber auch auf den Stationen habe ich mich sehr gut mit allen verstanden.

Trotz Corona haben bei uns die Fortbildungen stattgefunden. Da oft nur wenige Studenten teilnehmen (weil oft eh nur wenige PJler im Haus sind, und dann z.B. noch im OP stehen), kann es sein, dass die Fortbildungen manchmal ausfallen,was allerdings für alle sehr schade ist, da von beiden Seiten die Bereitschaft dazu sehr hoch wäre. Alles eine Sache der Organisation, Frau Meier hilft gerne weiter. Der Chefarzt der Gefäßchirurgie hat zusätzlich noch einen Sonographie-Kurs einmal wöchentlich ins Leben gerufen, von dem alle Studenten sehr profitiert haben.

Mir hat das Tertial sehr gut gefallen, dadurch, dass es ein kleines Haus ist, aber trotzdem alle wichtigen Fachabteilungen vorhanden sind, sieht man wirklich viel, v.a. eben auch die Klassiker. Außerdem ist man eigentlich immer der/die einzige Student/in auf Station, und die Arbeitskraft wird geschätzt und auch benötigt. Anders, als nur ein PJler von vielen zu sein...
Bewerbung
keine, läuft über das PJ-Portal
Unterricht
3 x / Woche
Inhalte
Nahtkurs
Repetitorien
Bildgebung
Fallbesprechung
Sonst. Fortbildung
Prüfungsvorbereitung
Patientenvorstellung
Tätigkeiten
Notaufnahme
Blut abnehmen
Röntgenbesprechung
Poliklinik
Chirurgische Wundversorgung
Braunülen legen
Patienten aufnehmen
Briefe schreiben
Patienten untersuchen
Eigene Patienten betreuen
Mitoperieren
Dienstbeginn
Vor 7:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
400

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
2
Freizeit
2
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.2