Der Tag beginnt um 7 Uhr mit der Übergabe aus dem Nachtdienst und Visite auf der Intensivstation, wobei gesagt wurde, dass wir nicht unbedingt mitgehen müssen und auch direkt auf die Station können (die ITS-Visite lohnt sich eigentlich nur dann, wenn man bspw. einen Tag vorher Patienten operiert hat und man sehen möchte, wie es ihm geht, ansonsten sieht man da nicht so viel).
Anschließend ist Visite auf Station. Die Ärzte sind in kleinen Teams aufgeteilt bestehend aus ca. 3 Assistenzärzten und 1-2 Oberärzten, die jeweils so ca. 10 Patienten betreuen. Als PJler wird man einem dieser Teams zugeteilt, wobei einer der Assistenten dem PJler als Tutor zugeordnet wird, der sich etwas intensiver um einen kümmern soll (klappt mal mehr, mal weniger, insgesamt aber ein gutes Konzept). Der Vorteil dieser Teamaufteilung ist, dass man eigentlich immer die gleichen Patienten betreut und die dann mit der Zeit auch ziemlich gut kennt. Negativ, dass sich die Ärzte auch tatsächlich nur für ihre Patienten verantwortlich fühlen und Neuaufnahmen auch nur von den Ärzten des jeweiligen Team gemacht werden, als PJler aber teilweise von allen Teams für die Neuaufnahmen beauftragt wird.
Nach der Visite stehen Stationsarbeiten wie Blutabnahmen (nicht soo viele), Verbände wechseln, Drainagen ziehen, Fäden/Klammern ziehen etc. an und im Laufe des Vormittags die Neuaufnahmen. Die werden nach Möglichkeit anschließend mit einem Arzt des zuständigen Teams besprochen und man erhält meist kurz Rückmeldung.
Um 14:30 ist täglich die Röntgenbesprechung mit Besprechung der Neuaufnahmen und Operationen des darauffolgenden Tages.
An einem Tag der Woche (je nach dem, in welchem Team man ist), ist man in der Ambulanz und macht dort zum Beispiel die Nachsorge von Patienten. Hier ist man zusammen mit einem Assistenzarzt und kann (in Rücksprache mit dem Arzt) auch eigenständig mit den Patienten reden und sie untersuchen.
Was ziemlich cool ist, ist, dass man eigentlich jederzeit die Gelegenheit hat, in die Operationen zu gehen, die einen interessieren. Zuschauen kann man dabei eigentlich immer und man wird meist für die Patienten, die man aufgenommen hat, im OP-Plan auch fest als 1. oder 2. Assistenz eingeteilt.
Im OP darf man tatsächlich ziemlich viel machen und, gerade wenn man schon etwas fortgeschritten im Tertial ist, z.B. auch selbst den Hautschnitt machen, den Schädel trepanieren, zum Schluss zunähen und ansonsten allgemein assistieren unter dem OP-Mikroskop.
Außerdem besteht die Möglichkeit, in den letzten Wochen des Tertials noch andere verwandte Fächer zu rotieren. Ich selbst war eine Woche in der stereotaktischen Neurochirurgie und 2 Wochen in der Neuropathologie. Dass man auch dazu die Gelegenheit hat, ist echt eine coole Idee. Andere Möglichkeiten wären zum Beispiel ITS, Neuroradiologie oder Neurologie.
Im Großen und Ganzen war ich auf jeden Fall zufrieden mit dem PJ in der Neurochirurgie.