Ich hatte unwahrscheinlich viel Glück, auf der Intensivstation gelandet zu sein, denn eigentlich nehmen sie keine PJler. Mittlerweile glaube ich aber, dass man mit viel Interesse und etwas Nachdruck bestimmt auch dort sein PJ machen kann. Allerdings muss man vier ganze Monate bleiben.
Mir fallen ehrlich gesagt keine Kontras ein. Wenn ich will, könnte ich sagen, dass man nicht bezahlt wird. Das ist ja aber ein generelles Problem in vielen deutschen Kliniken.
Ansonsten war alles wirklich super. Auf der Intensivstation lernt man SO viel. Ich wurde total mit eingebunden, wert geschätzt und von allen, auch ins Team mit eingebunden. Ich durfte Arterielle Zugänge legen, bronchoskopieren, sonografieren, punktieren, Anästhesie mit begleiten, Magensonden stechen und zum Ende hin sogar ZVKs alleine legen. Ich wurde aber nie ins kalte Wasser geschmissen, sondern immer gut betreut - je nach dem, wie weit ich schon war. Es gibt dort viele Rotanten, die auch gerne Lehre mit einem machen. Bei meinen eigenen Patienten durfte ich auch selbst mit entscheiden, was zu tun ist. Natürlich alles in Absprache. Mittag gab es immer zusammen - die Ärzte organisieren Brötchen und Aufstrich und man ist immer eingeladen! Sie legen auch viel Wert drauf, dass man wirklich dabei zusammensitzt. Mittwochs gabs eine Fallbesprechung, Freitags Journalclub und dienstags eine stationsinterne Fortbildung (die anderen mit den Normalstationen).
Es lohnt sich also wirklich, wenn man richtig Lust hat, viel zu lernen. Arbeitszeiten sind völlig im Rahmen, selten musste ich (bzw. wollte ich - es wurde mehrmals gesagt, dass ich auch gehen darf) länger bleiben, weil noch eine Tracheotomie o.ä. stattfand. Morgens gehts erst um 8 Uhr mit der Frühbesprechung los. Ich würde allerdings keinem so ein Tertial auf der ITS empfehlen, der seine Zeit nur absitzen will und nicht so Bock hat.