Ich habe mein erstes Tertial am SRH Kurpfalzkrankenhaus absolviert und kann es wirklich jedem empfehlen, der Lust hat die Neurologie kennen zu lernen.
Da es ein sehr kleines Haus ist kennt dich von der Pflege bis zum Chef super schnell jeder, der Kontakt zu allen ist wirklich toll und man wird schnell ins Team aufgenommen.
Die SRH hat 3 Neurologische Stationen: eine Frühreha B, eine Allgemeine Neurologie und eine Neurologische Intensivstation. Je nach Interesse kann man sich die Einteilung relativ flexibel aussuchen.
Die meisten PJler verbringen die meiste Zeit auf Station 2. Hier liegen immer einige Parkinsonpatienten, da die SRH auf eine Parkinsonkomplextherapie spezialisiert ist. Von Einstellung der Dopainmedikation, Behandlung der Nebenwirkungen der Dopatherapie bis hin zu Einstellung von Tiefen Hirnstimulationen kann sehr viel über Parkinson-Syndrome lernen. Außerdem liegen hier Patienten die Lumbalpunktionen zur Abklärung eines Normaldruckhydrozephalus oder bei V.a. chronisch-entzündliche ZNS Erkrankungen (wie MS..). Die Lumbalpunktionen darf man nach einem Mal zuschauen, selbst übernehmen was wirklich super viel Spaß macht. Im Allgemeinen kann man auf der Station quasi alle Aufgaben der Ärzte übernehmen und bekommt, wenn man das möchte, auch viel Verantwortung. Man muss aber nichts tun, was man sich nicht zutraut. Ich hatte auch nie das Gefühl allein gelassen zu sein und konnte auch die Oberärzte und den Chef immer fragen, wenn mal kein Assistent in der Nähe war. Man kann hier wirklich lernen selbständig alle ärztlichen Aufgaben durchzuführen und bekommt auch auf den Visiten oder in Besprechungen mit den Oberärzten immer gutes Teaching.
Auf der Intensivstation darf man relativ schnell ZVKs und arterielle Zugänge unter Aufsicht legen. Intensivinteressierte können hier wirklich viel mitnehmen, da man viel häufiger Interventionen durchführen darf, als ich es von Leuten, die in der Anästhesie an der Uni ihr PJ gemacht haben gehört habe. Die Patienten auf der Intensivstation haben neurologische Grunderkrankungen, aber häufig stehen hier die Internistischen Probleme/ die Beatmung im Vordergrund der Behandlung weshalb man hier auch außerhalb vom Neurologischen Wissen viel mitnehmen kann.
Ähnlich ist es auch auf der Frühreha B. Hier lernt man viel im Bereich der Neurologischen, aber auch der Internistischen Stationsarbeit, darf schnell eigenständig mitarbeiten und eigene Patienten betreuen.
Leider gibt es keinen Blutentnahmedienst, aber da es meistens nicht viele Blutentnahmen sind, schafft man die Blutentnahme eigentlich (je nach Können natürlich) in 30 min. Wenn man mal alleine ist hat es eigentlich auch nie länger als ab und zu 1h gedauert und man schafft es immer zur Visite und verpasst nichts Wesentliches.
Im Allgemeinen kann ich das Tertial wirklich jedem empfehlen, der ein Grundinteresse an der Neurologie mitbringt. Egal ob später als Neurologe, Internist oder Allgemeinmediziner.. man profitiert definitiv vom Spektrum der SRH. Man darf viel und muss wenig, was die Arbeitsatmosphäre sehr angenehm macht und wird wirklich als Teil des Teams angesehen und bekommt viel Lob und Dank, wenn man engagiert mitarbeitet. Ich habe hier wirklich extrem viel gelernt, hatte eine tolle Zeit und würde mein Terial hier immer wieder machen.
Bewerbung
Bewerbung über Sekretariat der Uni HD, spontane Bewerbung ist bei freien Plätzen noch kurz vorher möglich