Meine Erfahrungen beziehen sich vor allem auf das Team der Gastroenterologen (Station 3):
Am ersten Tag bekommt man eine Einführungsmappe mit allen wichtigen Unterlagen/Infos, ausreichend Wäsche, Hygienevorlesung und eine nette Einführungsveranstaltung von den PJ-Beauftragten mit motivierenden Worten. Danach wird man auf die Station begleitet und vorgestellt.
Typischer Tagesablauf auf der Gastroenterologie:
8.00: Frühbesprechung
8:30-9:30: Blutabnehmen (manchmal nur 8, an manchen Tagen auch gut und gerne 20), Flexülen legen (sehr wenige)
9:30-11:00: Visite (am Montag und Dienstag OA-Visite, am Donnerstag CA-Visite)
ab 11.00: Patienten aufnehmen, Untersuchungen anmelden/vorbereiten.
ab 15:00: Briefe schreiben
Zwischen 15:30-16:30: Feierabend
Donnerstags ist die obligate PJ-Fortbildung sowie ab 15:30 Uhr die Tumorkonferenz, bei welcher man freiwillig teilnehmen darf. Jeden zweiten Montag gibt es eine internistische Fortbildung für die Ärzte, welche sich wirklich lohnt zu besuchen! Am Ende meines Tertials wurde auch die Röntgenbesprechung 1x wöchentlich wieder etabliert (war wegen Corona pausiert).
Durch die anderen positiven Bewertungen hier hatte ich bereits im Vorfeld per E-Mail mir eine Rotation bei den Gastroenterologen gesichert und habe es nicht bereut. Von Anfang an war das Motto: "Alles kann, nichts muss".
Je nach Wunsch und Selbstvertrauen konnte man von Anfang an viel selbstständig durchführen oder erstmal bei den Assistenzärzten mitlaufen und sich zeigen lassen. Man betreut eigene Patienten und darf alles selber anordnen. Nach der Aufnahme bespricht man mit dem zuständigen Assistenzarzt den Patienten und darf das weitere Vorgehen vorschlagen und kritisch besprechen. Das Patientenspektrum war besonders vielfältig, da sich aufgrund der aktuellen Corona-Situation auch andere Stationen auf Station 3 befanden (Diabetologie, Abhängigkeitserkrankungen).
Jederzeit darf man sich das Sonogerät schnappen und Patienten schallen, in die Endoskopie gehen und dort zuschauen. Leider kam ich nicht dazu mal selber zu punktieren, aber das ist im Normalfall (ohne Corona) sicherlich gut möglich.
Jeder Assistenzarzt fühlt sich gleichermaßen für einen verantwortlich. Es wird darauf geachtet, dass man die spannenden Untersuchungen mitbekommt. Alle sind sehr engagiert in der Lehre - auch an stressigen Tagen. Für jede Tätigkeit, die meines Verständnisses nach als PJler selbstverständlich sind, gab es jeden Tag ein Danke für die Arbeit und man spürt, dass die eigene Arbeit auch einen Wert für das ganze Ärzteteam hat. Die Oberärzte sind auch alle freundlich und erklären viel, besonders bei den Oberarztvisiten. Insgesamt sind die Hierarchien sehr flach, weswegen man keine all zu großen Hemmungen ggü. den Oberärzten hat. Dieses gilt auch für die diabetologischen Ärzte, welche spannende Fälle auch mit einem besprechen, wenn man möchte.
Die Stimmung ziwischen der Pflege und dem Ärzteteam ist überdurchschnittlich gut. Klar, manchmal gibt es da auch Probleme, aber es finden regelmäßig Teambesprechungen statt, wo alles lösungsorentiert besprochen wird.
Eine Rotation in die ZNA und in die Angiographie war ohne Probleme nach Rücksprache mit den anderen PJlern möglich und man lernt dort sehr viel. Man arbeitet in der ZNA sehr selbstständig und darf nach wenigen Tagen einfache Patienten völlig selbstständig betreuen. In der Angiographie konnte man viele spannende Fälle sehen, aber natürlich nicht viel selber machen.
Ich würde jederzeit das Tertial in der Inneren im DRK Mitte uneingeschränkt empfehlen. Man lernt sehr viel und hat ein wahnsinnig nettes Team, wo das Arbeiten wirklich Spaß macht. Und nebenbei: es gibt einen Studientag, welchen man spontan und flexibel nehmen kann und eine Vergütung von 350 Euro monatlich.