Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme, Station
Heimatuni
Tuebingen
Kommentar
Das Tertial an der Kinderklinik Tübingen hat mir insgesamt sehr gut gefallen, war jedoch leider auch durch die Corona-Pandemie eingeschränkt.
Station 33/Kinderkardiologie:
-Zeit PJ: 8:00-ca. 15:30/16:30
- Tätigkeit entweder zusammen mit Frühdienst (7:30-16:30) Stationsarbeit & Entlassungen oder mit Spätdienst (10:00-19:00) Aufnahmen je nach Bedarf
- immer: vor der Visite Blutentnahmen und EKG-Monitorauswertung aus der Nacht, gegen 8:30 OÄ-Visite (Kurve mit Pflege, dann durchgehen) bis ca. 10:00
- dann je nach Arbeitsaufkommen Aufnahmen: Anamnese & Untersuchung, je nach eigener Erfahrung und Kindesalter BE & pVK-Anlage, dann ggf. Anmeldung der anstehenden Untersuchungen, Kurve anlegen & perioperative Medikation ansetzen, EKG auswerten; es gibt eine Stationsfibel, in der alles! wunderbar erklärt ist, was man wann & wie machen/ansetzen muss
- alternativ: Entlassungen & Stationsarbeit: Briefe schreiben, ggf. Endokarditispass & Rezepte ausstellen, Stationsarbeit: Thoraxdrainagen & passagere Schrittmacherkabel unter Sedierung ziehen, ggf. Verbandswechsel
- immer Mittagspause
- leider werden die Echos nur durch die Oberärzt*innen gemacht; da man meist mit den ÄiW mitläuft, lernt man hier sehr wenig dazu
- es besteht die Möglichkeit, einzelne Tage mit zu Herzkatheter-Untersuchungen oder in den OP zu gehen, das ist aber nicht die Regel!
- die Nachmittagsbesprechung mit den THG-Chirurg*innen war während Corona leider nur den OÄ vorbehalten
- hoher Patient*innendurchlauf
Poliklinik:
- für alle PJler*innen 2-3 Wochen Pflicht
- sehr gute Betreuung mit genauer Besprechung der möglichen Differentialdiagnosen, Erörtern des stufenweisen Vorgehens in der Diagnostik, Therapieempfehlungen, etc.
- vormittags 2-5 angemeldete Kinder mit chron. Problemen (Obstipation, Wachstumsstörung, unklare Schmerzen), hier ausführliche Anamnese und Untersuchung, anschließend Aufstellung eines Stufen-Diagnostikplans zusammen mit Facharzt
- ansonsten sehr weites Spektrum, ohne Corona eher undringliche "Notfälle": leichtes Fieber, Bauchschmerzen seit 3 Tagen, Schnupfen/Husten, aber auch einige echte Notfälle: Exsikkose bei Gastroenteritis, schwere obere Atemwegsinfektionen, Intoxikationen, etc.
-als PJler*in zunächst Anamnese & kurze Untersuchung, dann Patientenvorstellung gegenüber AiW & FA mit Entscheidung über weiteres vorgehen --> ggf. erneute Untersuchung, BE & pVK, weitere Diagnostik, dann Entscheidung Entlassung ( --> Brief) oder Aufnahme (--> Übergabe an Station)
- Tipp: es gibt einige klinikeigene SOP, die man sich auf jeden Fall anschauen oder auch direkt für die Kitteltasche ausdrucken sollte
Station 34/Intensiv:
- nur nach Rücksprache möglich
- war für eine Woche dort und habe ein breites Spektrum verschiedener Krankheitsbilder in allen Bereichen der Pädiatrie (Allgemein, Gastro, Kardio, Neuro, Trauma) kennengelernt und v.a. durch die langen Visiten viel gelernt; für längere Zeit würde ich ein PJ hier jedoch eher nicht empfehlen, da man doch nicht so viel selbst machen kann, sondern eher zuschaut
Station 12/ neuropädiatrische Wochenstation:
- Patient*innen bleiben hier für max. 5 Tage zur Diagnostik, Verlaufskontrolle oder Therapieoptimierung bei chron. neuropädiatrischen Krankheitsbildern oder Entwicklungsverzögerungen/-störungen
- eher Serviceleistungen für niedergelassene Neuropädiater*innen, die z.B. keine erweiterte Bildgebung in ihrer Praxis machen
- interdisziplinäres Team!! (Logopädie, Ergotherapie, Klinikschule & Erzieher*innen, Spielbeobachtung, Ernährungsmanagement, pflegerische & ärztliche Beurteilung)
- sehr gut zum Wiederholen der neurologischen/neuropädiatrischen Untersuchung + Meilensteine
- etwas gewöhnungsbedürftig, da man sich relativ wenige Patient*innen (v.a. im Vergleich zu Station 33..) seeeehr lange und intensiv anschaut, aber auch deswegen sehr schön, weil man interdisziplinär sehr genaue Diagnostik machen kann --> lange & deskriptive Arztbriefe, bei denen man z.B. auch auf rechtliche Formulierungen zum Beantragen einer Pflegestufe o.Ä. achten muss
PJ-Unterricht:
- einmal pro Woche, i.d.R. montags
- während Corona lange ausgesetzt
- früher verschiedene Themen durch Ärzt*innen vorgesetellt
- seit Mai PowerPoint-Fallvorstellungen mit Themenschwerpunkt durch PJler*innen in Betreuung eines*r OA/OÄ (jeder kommt einmal pro Tertial dran)
Bewerbung
Wunschabgabe für das Tertial (welche Stationen gewünscht) ca. 1,5 Monate vorher, dann 2-4 Wochen vor Tertialbeginn Einteilung erhalten