Vorweg: Das Tertia fiel voll in die Corona-Zeit, inklusive massiv heruntergefahrenem OP-Program, Hygienemaßnahmen und allem, was dazu gehört.
Das Krankenhaus liegt direkt am Main mitten in Frankfurt und ist dementsprechend mit öffentlichen Verkehrsmitteln sehr gut zu erreichen. Es ist ein eher kleines Haus, es geht gemütlich zu. Die Stimmung ist grundsätzlich sehr gut. Es gibt jeden Morgen eine Visite auf der operativen Intensivstation um 7:15 Uhr, wo eine Teilnahme aber eher als fakultativ zu betrachten ist. Anschließend ist die Frühbesprechung um 7:30 Uhr, die den regulären Arbeitsbeginn darstellt. Als PJler kann man dann in den OP oder auf die Intensivstation gehen und auch im Laufe des Tages wechseln, falls mal nichts los sein sollte, was insbesondere auf der Intensiv öfter vorkommt.
Die operativen Fächer sind Allg., Unfall/Ortho und Gyn. Als ich da war gab es auch noch Gefäß, wie es mit der Abteilung weitergeht stand aber in den Sternen. Man sollte also keine ausgefallenen Einleitungen mit Herz-Lungen-Maschine erwarten. Dafür ist das sicher das falsche Haus. Die Einleitungen sind eher klein und als Anästhesie-Basics zu bezeichnen.
Man darf PVKs legen, Arterien stechen, ZVKs stechen und intubieren. Wie viel man darf hängt stark von der Erfahrung der Assistenten und dem Oberarzt, der da ist, ab. Nach ein paar Wochen bekommt man ein Gefühl dafür bei wem man eher besser aufgehoben ist (Tipps: E. Blau, P. Müller-Bechstein, D. Behrend, T. Anschütz, S. Sruk, S. Stahlberg, H. Lee, O. Vogt).
Damit sind wir auch schon bei dem Besten am ganzen Tertia: Das Team. Vom Chef über die Oberärzte bis zu (fast) allen Assistenten sind alle mega nett und nie um einen witzigen Spruch verlegen. Ich war richtig traurig, als das Tertial vorbei war und werde der Truppe sicher nochmal den ein oder anderen Besuch abstatten. Auch das Verhältnis zwischen Operateuren und Anästhesie ist wirklich gut.
Von der Anästhesie-Pflege sind einige etwas gewöhnungsbedürftig, einfach nett und hilfsbereit sein, dann wird das schon.
So gegen 15 Uhr spätestens kann man dann auch gehen. Wenn man früher gehen will, einfach fragen. Man überarbeitet sich sicher nicht.