Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme, OP
Heimatuni
Erlangen
Kommentar
Ich habe zu den vorgezogenen Corona PJ-lern gehört und hätte eigentlich nur die 2. Hälfte in Amberg verbracht. Als mir vom Ausland abgesagt wurde, ging es organisatorisch doch sehr einfach, dass ich früher in die Wohnung konnte. Hier ist es unbedingt wichtig zu fragen, wo man wohnt. Es gibt zwei gute Personal-Wohnheime direkt unter der Klinik und dann noch ein paar oberhalb, wo ich zuerst hin sollte und die absolute Katastrophe waren. Ein anderer Pjler hatte nicht mal Möbel in seinem Zimmer! Internet gibt es nicht, also auch vorher am besten etwas überlegen. Manche haben sich eine normale Wohnung gesucht und haben sogar dafür einen Zuschuss bekommen.
Es gibt eine feste Rotation 4 Wochen UC- 1 Woche ZNA- 7Wochen Viszeral- 3 Wochen Gefäß. Da wir einige PJ ler waren, durfte ich problemlos 2 Wochen während eigentlich Viszeral in die Neurochirurgie. Andere waren in der Gyn oder Anästhesie.
Kleidung bekommt man gestellt und auch Bettwäsche fürs Wohnheim usw kann man sich in der Wäscherei wechseln lassen.
Das Essen ist wohl eigentlich gut, aber durch Corona wurde die Cafeteria sehr heruntergefahren und es war eher mittelmäßig. Es gibt aber eine schöne Terrasse zum draußen essen. Man hat täglich fast 6€ auf dem Chip, was gut reicht. Falls man es op bedingt nicht zum Essen schafft, gibt es einen Kiosk, der länger offen hat.
Es gibt 1x/Woche PJ Unterricht, der auch fast immer stattgefunden hat. Da durch Corona die chirurgische Lehre nicht so stattfinden konnte, wurden zusätzlich 3x/Woche chirurgische Fortbildungen hinzugefügt, was wirklich gut war.
Die einzelnen Abteilungen sind sehr unterschiedlich. Es geht aber überall um 7 los, Visite, Morgenbesprechung, Röntgenbesprechung dann nachmittags.
Die UC hat ein super Team. Alle sind mega nett und gerade die Oberärzte haben sich immer sehr viel Zeit für uns genommen und sehr viel teaching gemacht.
Hier ist besonders noch OA Geranmayeh zu erwähnen, der das Haus aber leider im Dezember verlassen wird, der aber wirklich überragend war.
Es gibt zwei Stationen (eine kombiniert mit Geriatrie) und man kann, muss aber nicht Blut abnehmen, da es hierfür extra Stationsassistenten gibt. Ansonsten geht man bei Visite mit, kümmert sich um Briefe, ist im OP, usw. Wir waren auch sehr viel in der Sprechstunde mit den Oberärzten.
Die ZNA ist mit einer Woche fast zu kurz, aber trotzdem gut. Es geht auch erst um 7:45 Uhr los, was ganz nett ist. Es kommt immer sehr drauf an, welche Ärzte gerade dort sind (immer ein Assistenzarzt von entweder UC, AC, GC, der sich um alles chirurgische kümmert und meist sind sie dort für 5/6 Monate als Rotation) und natürlich was für Fälle reinkommen. Hier war Shoshi wirklich super. Auch die Pflege ist sehr nett.
Die AC ist leider für die meisten der Tiefpunkt.
Auf Station wird man meist komplett ignoriert und wird nur für „wichtige Blutabnahmen“ bei Außenliegern oder das Sono in Zimmer so und so schieben angerufen. Nur ein Arzt hat mich Sachen übernehmen lassen und war ganz überrascht, dass das ja auch für ihn zeitlich hilfreich ist. Hier sollte man wirklich mal mit den anderen Abteilungen reden, damit die AC lernt, wie man PJ ler etwas einbinden kann. Wir waren oft im Sono Zimmer, wenn da gerade kein Patient war und haben uns dann gegenseitig geschallt.
Chefarzt und Oberärzte sieht man meist nur im OP und hier wird dann auch viel abgefragt/erklärt und sie sind auch super nett.
GC ist dann wieder ein starker Kontrast. Kleines Team, flache Hierarchie und alle unglaublich nett. Visite, Besprechung und auf Station kann man dann auch mit den Wundschwestern mitgehen VW und VACs machen. Einen Demers durfte ich auch „rausoperieren“ und eigentlich hätte ich auch mal einen ZVK legen dürfen (die Assistenzärzte haben einen für uns „gesucht“) aber leider ging es zeitlich nicht als dann endlich mal einer nötig war.
(Die Rotation in die NC war auch gut. Extrem kleine Abteilung, aber wirklich sehr sehr nettes Team, also falls es einen interessiert, lohnt sich eine Rotation!)
Insgesamt muss ich sagen ich möchte später in die Chirurgie und durfte dadurch vergleichsweise wirklich viel machen im OP. Es gab fast keine OP bei der ich nicht genäht habe (in allen Abteilungen und auch bei den Chefs), oft geknotet und in der UC durfte ich bohren, Schrauben und da ich einmal auch etwas länger geblieben bin, um eine Kyphoplastie in der UC anzuschauen, hat mich der Arzt einfach die eine Seite komplett selbst machen lassen.
OP technisch habe ich einiges lernen dürfen und Interesse an der Chirurgie zeigen (am besten echt, zur Not halt gespielt :D) hilft einem hier wahnsinnig weiter.
Die OP Pfleger sind alle super nett (Eine Ausnahme in der UC) und es kommt nicht zu dem typischen angemacht werden, wie man es sonst ja oft hat.
Fehltage konnte man problemlos nehmen, wenn man es auf Station vorher angekündigt hat. Das Ganze wurde dann erst am Ende vom Sekretariat nochmal abgefragt, wann man denn gefehlt habe.
Man kam aber auch sehr oft super früh raus, blieb manchmal aber auch länger als 15:30 wegen OPs wobei man sich hier immer auswechseln lassen kann. Man muss nur den Mund aufmachen.
Manche PJ ler haben auch einen Blutentnahmedienst gemacht (2 Wochenenden im Monat 7-11 Uhr) und so nochmal 200€ zusätzlich verdient.
Insgesamt war ich sehr positiv überrascht. Durch Corona war der Op Plan anfangs stark runtergefahren und die Ärzte hatten mehr Zeit für uns, aber als es am Ende wieder im Normalbetrieb war, war es trotzdem super.
Für jeden Chirurgie Interessierten sowieso und auch die, die es nicht sind, aber keinen Bock auf Uni Anonymität und reiner Hakenhalter haben, absolut empfehlenswert.
Bewerbung
Über PJ Portal, rechtzeitig wegen Wohnung anrufen.