Cottbus ist ein überraschend großes Haus musste ich feststellen. Maximalversorger in Brandenburg und bekommt auch per RTH Patienten aus der Umgebung.
Allgemein:
+gute Stimmung im Haus
+im Großen und Ganzen sehr nette und engagierte Assistenzärzte
+sehr leckeres Mittag (4€ Essenmarke/Tag)
+Träger ist die Stadt Cottbus, also kein privater Investor
-großes teils unübersichtliches Haus
-das Wohnheim hat super schlechtes bis gar kein WLAN und die Zimmer sind sehr spärlich ausgestattet
Ich habe in der Inneren durch mehrere Abteilungen rotiert, die ich hier kurz zusammenfasse möchte:
Pulmo:
aufgrund von Corona aktuell nur 1 Station, auf der sich die Assistenzärzte fast schon stapeln. Als PJler kommt man leider nicht so richtig dazu, etwas zu machen. Der Chef ist engagiert und macht gerne Lehre. Hier finden auch für die Ass. viele Fortbildungen statt. Es gibt eine Oberärztin.
Rettungsstelle:
Klare Empfehlung! Man untersucht selbstständig Pat., ordnet Diagnostik und erste Medikation an und schickt sie dann ggf. auf Station und weiter gehts mit neuen Patienten. Hatte in meiner Zeit grandiose Ass. dort, die mich viel selbst machen lassen haben. Man kann auch mal bei den Neurologen oder Chirurgen reinschauen und mitarbeiten. Alle erklären gerne und es kommt ein richtiges Teamgefühl auf. Man wird super aufgenommen und fühlt sich wirklich als Kolleg/in.
Geri:
Zuerst unterschätzt, aber mit der RST zusammen eine der besten Stationen! Das Team ist unfassbar nett, zwei witzige und kompetente Oberärzte, die immer erklären und einen super unterstützen. Konnte eigene Zimmer betreuen und hatte nie das Gefühl, alleine gelassen zu werden. Die Patienten bleiben hier in der Regel 14 Tage stationär, sodass man alle Zeit hat sich in Ruhe einzuarbeiten und Med. etc. anzupassen. Guter Einstieg in den Stationsalltag wie ich finde. Die Chefin ist auch total lieb und sehr bemüht um eine große Zusammenarbeit und Kommunikation mit der Vielzahl an Therapeuten dort (Ergo, Logo, Physio etc.)
Kardio:
Hatte aktuell einen Fachärztemangel. Aber die Ass. boxen sich da super durch und erklären sehr gerne.
Wohnheim:
Es ist funktional...Es gibt eine Unterkunft direkt am KH, wo aber hauptsächlich Ärzte untergebracht sind. Für Pjler gibts dann meistens das Wohnheim in der Papitzer Straße. Okay, es ist kostenlos. Aber das wars ehrlich gesagt auch. Kein Lattenrost im Bett, ein kleiner Tisch, ein Stuhl, eine kleine Kochecke. Es ist total hellhörig, das Wlan ist unterirdisch schlecht und in manchen Zimmern gar nicht funktionstüchtig. Und im Sommer wird's absurd heiß.
Weiteres:
Es gibt 2 Ass., die sich für die PJler engagieren und u.a. eine Stadtführung organisieren, die sehr witzig ist. Wenn kein Corona ist, passiert wohl eig. auch etwas mehr, also das ist ein weiterer Pluspunkt.
Fazit:
Ich kann Cottbus jedem empfehlen für das Innere-Tertial. Man lernt sehr viel, wird super aufgenommen, darf eigenverantwortlich arbeiten wenn man das will und ist trotzdem nicht endlos in der Klinik.