PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in St. Joseph Stift (5/2020 bis 9/2020)

Station(en)
N1
Einsatzbereiche
Notaufnahme, Station, OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde
Heimatuni
Dresden
Kommentar
Ich habe in der Chirurgie mein erstes der drei Tertiale absolviert. Dazu muss ich sagen, dass ich das Haus durch einen Studentenjob schon einige Zeit kannte und gezielt auf diese Station wollte.
Insgesamt war das Tertial viel besser als ich es mir jemals hätte vorstellen können!!
Natürlich gibt es eine klare Hierarchie in dieser Klinik, allerdings ist es ein sehr kleines Haus für Dresdner Verhältnisse und dementsprechend ist auch die Teamgröße überschaubar. Die Assistenzärzte sind durchweg sehr jung (teilweise waren Assistenzärzte im 6. Jahr jünger als ich ;-) ) und wirklich sehr nett. Es herrscht ein wirklich toller Spirit im Team und es wird sich immer gegenseitig geholfen. PJler sind grundsätzlich per "Du" mit den Assistenten und können jederzeit Fragen stellen oder um Hilfe bitten. Andererseits bemühen sich wirklich alle Assistenten, den PJlern und Famulanten interessante Dinge zu zeigen und beizubringen und deren Fragen immer ausreichend zu beantworten. Zwischendurch bleibt auch mal Zeit, für einen privaten Plausch.
Ähnlich wie die Assistenzärzte sind auch die Fachärzte noch sehr jung und ausgesprochen nett, offen und hilfsbereit. Auch die Oberärzte sind immer für Fragen zu erreichen, erklären viel und vertrauen den PJlern auch wichtige Aufgaben (Aufklärung, Wundverband, OP-Assistenz, eigene Patientenuntersuchung usw. ) an. Vor dem Chefarzt braucht man auch keine Angst zu haben. Auch er ist wirklich nett, erklärt gern und stellt ab und an auch mal eine Frage im OP.

Ein normaler Arbeitstag beginnt um 07:00 Uhr mit einer 30 minütigen Visite, bei der man als PJler auch ein oder mehrere Patientenzimmer zugeordnet bekommen kann, für die man dann mitverantwortlich ist und in denen man auch die Visite selber durchführen kann. Um 07:30 Uhr beginnt dann die Morgenkonferenz mit Dienstübergabe und Röntgenbesprechung. Ab 08:00 Uhr beginnt dann das Tagesprogramm entweder im OP-Saal, in der Notaufnahme, Zentralambulanz oder seltener auch auf Station. Der Arbeitstag endet 16:00 Uhr (nach der Nachmittagskonferenz. Freitags ist 13:00 Uhr Feierabend. Man kann immer lange Dienste mitmachen oder auch am Wochenende arbeiten und bekommt dafür Freizeitausgleich. Der Vorteil davon ist, das man in diesen Schichten mit nur einem diensthabenden Assistenzarzt und einem Ober- oder Facharzt zusammenarbeitet und dementsprechend auch viel machen kann.

Insgesamt ist man relativ oft im OP eingeteilt und selten auf Station. Natürlich ist man oft der zweite OP-Assistent. Wenn man sich gut anstellt und ab und an auch mal eine Frage im OP beantworten kann, bekommt man auch immer die Chance, bei kleineren Eingriffen (proktologisch, Abszesse, Hernien usw) die erste Assistenz zu spielen. Bringt man noch einige Begeisterung für die Chirurgie mit, darf man manchmal sogar noch mehr machen. Gern wird den PJlern ein Geschenk gemacht, indem sie eine Appendektomie (natürlich unter Anleitung und nur als simultane Appendektomie während einer anderen OP) durchführen dürfen. Bei mir ging es sogar soweit, dass ich ein Meckel-Divertikel entfernen und Abszesse eigenständig exzidieren durfte. In der Notaufnahme ist man eine gern gesehen Hilfe, darf Patienten selber untersuchen, Behandlungs- und Diagnostikvorschläge machen und anmelden, Fieberkurven erstellen und Patienten für die OP oder Station vorbereiten und aufnehmen. In der Zentralambulanz untersucht man Patienten präoperativ, bespricht mit ihnen den Eingriff und klärt offene Fragen. Auf Station hilft man morgens zuerst den Schwestern bei den Blutabnahmen und Flexülen. Dann kann man sich dort um Wundverbände, Drainage, Entlassungsbriefe, Diagnostikanmeldungen, Konsile usw. kümmern. Kurzum darf man fast alles machen, was später als Assistenzarzt auf einen zukommt. Insofern kann man hier wirklich verdammt viel lernen.

Einmal pro Woche findet eine allgemeine PJler-Weiterbildung mit wechselnden Themen (interdisziplinär) statt, zu der man auch immer gehen kann. Selbst falls man im OP steht, wird für eine pünktliche Ablösung gesorgt. Der PJ-Verantwortliche hat mit uns zusätzlich Freitags ab und an noch eine selbst organisierte Weiterbildung gemacht (Nähen, Ultraschall, Gipsanlage usw).

Ich kann diese Station und das Team nur wärmstens empfehlen! Als PJler kann man dort wirklich ein gutes und lehrreiches Tertial in einem tollen Team verbringen, wird als Hilfe äußerst wertgeschätzt und ist nicht nur der Hakenhalter im OP.
Bewerbung
Ãœber das PJ-Portal
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Fallbesprechung
Bildgebung
Sonst. Fortbildung
Nahtkurs
Tätigkeiten
Rehas anmelden
Braunülen legen
Gipsanlage
Blut abnehmen
Untersuchungen anmelden
Briefe schreiben
Mitoperieren
Notaufnahme
Poliklinik
Röntgenbesprechung
Patienten untersuchen
Botengänge (Nichtärztl.)
Eigene Patienten betreuen
Patienten aufnehmen
Punktionen
Chirurgische Wundversorgung
EKGs
Dienstbeginn
Vor 7:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
373

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
2
Betreuung
1
Freizeit
2
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.2